Walter Schmalenberg

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gestorben: 
4. Dezember 1939 KZ Sachsenhausen
Beruf: 
Pflasterer

4857 Schmalenberg Walter Mord/Tod KZ

War einer der KZ-Häftlinge, die am 01.09.39 an Sender Gleiwitz in polnische Uniformen gekleidet ermordet werden sollte. War 1932 wegen der Tötung des SA-Manns Hans Hilbert am 19. Juni 1932 zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Stadtarchiv Wuppertal, AfW Nr. 246453.

Persönliche Daten Familienname: Schmalenberg Vorname: Walter Geschlecht: m Geburtsdatum: 20.1.1909 Geburtsort: unbekannt Beruf: Pflasterer Todesdatum: 1.9.1939 Todesursache: Mord / Tod im KZ Adressangaben liegen nicht vor. Angaben zur Mitgliedschaft in Organisationen Organisation Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) Angaben zur Verfolgung

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Die erste Sonderausstellung

Es lag nahe, zur Eröffnung am 29. August 1999 zunächst die Häftlinge zu porträtieren, die die SS im Zellenbau isolierte, bevor sie sie für die inszenierten Überfalle auf den Sender Gleiwitz, das Forsthaus in Pitschen und das Zollhaus Hochlinden an die deutsch-polnische Grenze transportierte. Hier wurden einige der Gefangenen in polnische Uniformen gekleidet und ermordet. Auf deutschem Territorium liegend, dienten sie dann der Nazipropaganda als »Beweis« für Übergriffe polnischer Soldaten auf Deutschland. Dieser Vorfall wurde als Vorwand für den Angriff auf Polen benutzt. Er markiert somit den Beginn des Zweiten Weltkrieges, der sich am 1. September 1999 zum 60. Male jährte.

Die Ausstellung im Zellenbau thematisiert zunächst anhand von Karikaturen und Presseartikeln die deutsche Propaganda im Vorfeld der Aktionen, die am Vorabend der Überfälle in der Schlagzeile »Polnische Angriffspläne gegen Gleiwitz« gipfelte.9

Im weiteren geht die Sonderausstellung auf die Vorbereitung der Scheinüberfälle unter Führung Reinhard Heydrichs, Chef des Sicherheitsdienstes der SS (SD) und der Sicherheitspolizei (Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei) ein: ca. 350 SS-Männer, die später als polnische Soldaten verkleidet Deutschland »überfallen« sollten, wurden in der SD-Schule nordwestlich von Bernau zusammengezogen, der Geheimdienst der Wehrmacht stellte polnische Uniformen zur Verfügung, Heydrich und »bewährte« SS-Führer, die er für die Aktionen ausgewählt hatte, besuchten das polnisch-deutsche Grenzgebiet. Die Auswahl von 10-15 Häftlingen in den Konzentrationslagern, die als Leichen polnischer Soldaten fungieren sollten, war von der Vorbereitung und Durchführung der Aktionen in Gleiwitz, Hochlinden und Pitschen getrennt. Für diesen Teil der Operationen war SS-Oberführer Heinrich Müller, Chef der Gestapo, verantwortlich. Nur fünf der für die Aktion ausgewählten Häftlinge sind namentlich bekannt, Harry von Bargen, Wilhelm Betke, Walter Schmalenberg, Ludwig Wangelin und Max Crombach. Die Lebens- und Haftgeschichte dieser fünf Männer ist Thema eines weiteren Teils der Ausstellung. Dazu werden unter anderem Fotos, Briefe und Teile von Ermittlungsunterlagen gezeigt. Mit Ausnahme von Crombach waren alle von ihnen vor 1933 als Kommunisten in Kämpfe mit SS oder SA verwickelt gewesen. Sicher wählte die SS sie aus diesem Grund für die Aktion aus. Harry von Bargen und Walter Schmalenberg ermordete die SS vermutlich an der deutsch-polnischen Grenze. Walter Betke und Ludwig Wangelin wurden in das Konzentrationslager Sachsenhausen zurückgebracht und zunächst einige Zeit im Zellenbau in Dunkelarrest gehalten. Max Crombach transportierte die SS in den Zellenbau des Konzentrationslagers Mauthausen, bevor sie ihn im Oktober 1939 in den Zellenbau des KZ Sachsenhausen verlegte. Nachdem sie sich verpflichtet hatten über ihren Transport nach Breslau zu schweigen, wurden Betke, Crombach und Wanglin Anfang 1940 in das Häftlingslager des KZ Sachsenhausen überstellt.

Quellenhinweis: 

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