Euthanasie-Opfer Wuppertal


Meseritz-Obrawalde, Hadamar, Brandenburg, Bernburg, Hartheim oder Waldniel, das sind die häufigsten Tatorte von Krankenmorden an WuppertalerInnen während der NS-Zeit. Die Opfer der sog. Euthanasie-Morde kamen aus allen gesellschaftlichen Schichten, es waren Kinder, Erwachsene und sehr alte Menschen. Ermordet wurden Patienten der Forensik und der "Heil- und Pflegeanstalten", politische und jüdische KZ-Gefangene und kranke ZwangsarbeiterInnen. Die ersten Opfer der Gaskammern waren Insassen der Forensik-Anstalten und  jüdische Heiminsassen, die ungeachtet von Arbeitsfähigkeit und möglicher Gesundung selektiert  worden sind.  Unter den Ermordeteten waren auch zahlreiche Altersheimbewohner aus dem Lutherstift und aus der Wikingerstasse.

319 Wuppertaler "Euthanasie"-Opfer sind bisher namentlich bekannt, die Dunkelziffer ist allerdings sehr hoch, weil nicht alle Schicksale von "verlegten" Patienten geklärt werden konnten. 

Auch die Todesdaten und Sterbeorte müssen vielfach unklar bleiben, weil die Mörder und ihre Bürokratie gezielt Sterbedaten, Todesursachen und Sterbeorte manipuliert haben. Zum einen um die Häufung von Todesfällen in den Vernichtungszentren wie Hadamar zu vertuschen, zum anderen um durch falsche und verspätete Abrechnungen bei den Kostenträgern Geldmittel zu erschleichen und sich, ungestört von den Angehörigen, den Nachlass der Toten anzueignen.

Daher sind die Todesdaten und Todesorte, auch die Grabplätze und Sterbeurkunden in vielen Fällen falsch und manipuliert. Soweit es recherchierbar war, werden daher auch die Verlegungsorte und Verlegungsdaten angeben.