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Maximilian Nagel * 1883

Hirtenstraße 13 (Hamburg-Mitte, Hamm-Nord)

1941 Lodz
1942 Chelmno
ermordet

Maximilian Nagel, geb. 25.5.1883 Elberfeld, deportiert am 25.10.1941 nach Lodz, deportiert am 14.5.1942 nach Chelmno

Hirtenstraße 13 (Hirtenstraße 14)

Maximilian Nagels Eltern hießen Moritz Nagel und Theresia, geb. Marx. Maximilian kam 1924 nach Hamburg und trat in die Deutsch-Israelitische Gemeinde ein. Er war Inhaber einer gut gehenden Fabrik für Damenwäsche in der Königstraße 51. Durch die Weltwirtschaftskrise geriet er in finanzielle Schwierigkeiten, konnte sie aber wieder beheben und bis zur "Arisierung" der Firma 1939 sein Einkommen erheblich steigern.

Maximilian Nagel war zweimal verheiratet. Er nannte sich selbst "glaubenslos". Zumindest seine zweite Frau war evangelisch und wahrscheinlich "arisch"; beide Frauen sind nicht unter den Todesopfern der NS-Verfolgung. Die Ehen blieben kinderlos.

Am 23. März 1939 erhielt Maximilian Nagel die Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Auswanderung nach Montevideo. Sie verfiel. Die Gründe dafür sind unbekannt.

Maximilian Nagel zog von der Hirtenstraße zum Rothenbaum und wechselte noch mehrfach die Adresse und den Stadtteil. Am 25. Oktober 1941 wurde er aus der Rothenbaumchaussee 187 in das Getto Lodz deportiert. Dort wohnte er in der Hamburger Straße 6/3 und hatte ein Zimmer für sich allein. In welchem Beruf er arbeitete, geht aus den Meldescheinen nicht hervor. Er wurde am 14. Mai 1942 "ausgesiedelt", was bedeutet, dass er im Vernichtungslager Chelmno ermordet wurde.

© Hildegard Thevs

Quellen: 1; 4; 5; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, o. Sign. Mitgliederzählung der DIGH 1928; 390 Wählerverzeichnis 1930; 391 Mitgliederliste 1935; 922 e 2 Deportationslisten Bd. 1; BA Bln., Volkszählung 1939;Archivum Panstwowe, Lodz.