Sara Cato Meijer

Rufname Selma
Amsterdam, Niederlande
gestorben: 
11. February 1941 Berlin

Selma Sara Cato Meijer - auch Meyer (Rufname Selma ) wurde am 6. Juli 1890 in Amsterdam geboren. Sie wuchs als jüdische Niederländerin in Amsterdam auf, absolvierte die Handelsschule und war 10 Jahre lang als Stenotypistin tätig. Seit 1923/1924 leitete sie ein erfolgreiches Druck-, Schreib- und Versandbüro. Selma Meijer war zunächst von 1919 bis 1924 Mitglied der “Theosofische Vereniging“. Seit 1923 engagierte sie sich in der niederländischen Frauenbewegung. Sie trat in die Frauenliga ein, die gleichzeitig die niederländische Sektion der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit war, die sich seit 1915 sich für Abrüstung, für die Abschaffung von Gewalt, für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit und für Konfliktlösungen durch Verhandlungen einsetzte. Die Women´s International League for Peace and Freedom (WILPF) wurde 1915 von 1500 Frauen in Den Haag gegründet mit dem Ziel zwischen den Kriegsmächten zu vermitteln. Zu Beginn der dreißiger Jahre kämpfte die Frauenliga verstärkt gegen das Aufkommen des Faschismus. Selma Meijer war Sekretärin der Frauenliga und vertrat 1937 die Niederlande als Delegierte bei dem internationalen Treffen der Liga in Genf. Selma Meijer war zudem bis 1936 in der Sozialistischen Partei der Niederlande SDAP organisiert.

Das „Wuppertal-Komitee“ (W.K.)

Unter dem Eindruck der Massenverhaftungen Anfang 1935, der ersten Toten sowie den bevorstehenden Prozessen initiierte die Rote Hilfe im Verbund mit der KPD-Auslandsleitung eine Kampagne, die direkt die Kursänderungen der „Brüsseler Konferenz“ aufnehmen sollte. Ende 1935 fanden sich Wuppertaler Emigranten und niederländische Bürger und Bürgerinnen im „Centraal Comité Wuppertal Proces“ zusammen. Das Komitee unterstützte die Angeklagten und ihre Angehörigen und lieferte Informationen über die Massenprozesse und die Zustände in Wuppertal. In der Folge berichteten Zeitungen aus dem europäischen Ausland, aus den USA und aus Lateinamerika über die Repression der nationalsozialistischen Verfolgungsbehörden, die Geständnisse durch Folter und Misshandlungen erpressten. Das Wuppertal-Komitee brachte durch seine vielfältigen Aktionen und die politische Ausrichtung als Volksfront, die sich bereits in Frankreich als erfolgreiche Strategie erwiesen hatte, eine internationale Solidaritätsbewegung in Gang, die für diese Zeit einzigartig war. Nach dem Engagement für die Wuppertaler Verfolgten erweiterte das Komitee sein Arbeitsfeld auch auf andere antinazistische Kampagnen wie die Kampagne gegen die Olympiade in Berlin oder gegen die Hinrichtungen von Widerstandskämpfern.

Gründung des Wuppertal-Komitees (W.K.)

Die Idee zur Gründung eines Hilfs- und Öffentlichkeitskomitees hatte der Stützpunktleiter der KPD in Amsterdam, Philipp Daub. Im September/Oktober 1935 kam, so erinnerte sich Cläre Muth, mit Michael Tschesno-Hell auch ein Mitglied der illegalen Landesleitung aus Paris nach Amsterdam zu einem ersten Treffen, um Instruktionen zur Gründung eines Komitees für die Aufklärungskampagne weiterzugeben. An diesem Treffen nahmen auch zwei aus Wuppertal emigrierte KPD-Funktionäre teil, Fritz Rüddenklau und Cläre Muth. Nach der Aussage von Fritz Rüddenklau vor der Gestapo 1940, sollten die Wuppertaler Hochverratsprozesse öffentlichkeitswirksam ausgewertet werden, ohne dass die KPD oder die Rote Hilfe als Träger zu sehr in Erscheinung traten. „Die Reichsleitung der illegalen Roten Hilfe in Paris hätte im Einverständnis mit dem westeuropäischen Büro der Roten Hilfe beschlossen, die Wuppertaler Hochverratsprozesse propagandistisch für die Ziele der KPD groß auszuwerten. Es sei aber nötig, dass die KPD wie auch die Rote Hilfe als Träger der ganzen Angelegenheit nicht zu sehr in Erscheinung trete. Zu diesem Zweck wolle man ein Komitee vornehmlich aus Holländern bilden, um der ganzen Sache einen neutralen Anstrich zu geben.“ Für diese Arbeit sollte ein Komitee gegründet werden, dem niederländische Bürger und Bürgerinnen vorstanden. Doch bis zur eigentlichen Gründung bedurfte es einer Reihe von Vorarbeiten. Zunächst mussten weitere Informationen über die Massenprozesse und die allgemeine Situation in Wuppertal beschafft werden. Diese Aufgabe übernahm Fritz Rüddenklau. Er fuhr mehrmals illegal nach Wuppertal. Hier wohnte er entweder bei seiner Ehefrau oder bei seiner Schwester Elise Kuhbier. Bei seinen Besuchen in Wuppertal stellte er Kontakte zu Emil Hochbein, August Obermeier, Walter Sander und weiteren KPD-Funktionären her. Sie bekamen den Auftrag, Materialien für eine kritische Prozessbegleitung rechtzeitig vor Prozessbeginn zusammenzustellen. Das gesammelte Material, bestehend aus Fotos des Konzentrationslagers „Kemna“, Anklageschriften, Todesurkunden der in Haft Verstorbenen, Namen der Inhaftierten und Adressen von Angehörigen, Betriebsberichten sowie Angaben über Misshandlungen bei den Vernehmungen, wurde von Fritz Rüddenklau systematisch ausgewertet. Die aus Wuppertal emigrierte Cläre Muth hatte die Aufgabe, einflussreiche niederländische Bürger und Bürgerinnen für die offizielle Mitarbeit im Komitee zu gewinnen. Sie war die einzige, die mehr oder weniger öffentlich in Erscheinung treten konnte und den Kontakt zu niederländischen Persönlichkeiten und Redaktionen suchen konnte, da sie die Ehefrau des von der Gestapo ermordeten Willi Muths war und darüber hinaus vor 1933 eine Zeit lang in den Niederlanden als Näherin gearbeitet hatte. Als ersten Schritt erreichte Cläre Muth, dass in der international veröffentlichen Gewerkschaftszeitung des Bekleidungsarbeiterverbands ein Artikel über die Wuppertaler Ereignisse erschien. In dieser Zeit trat Cläre Muth auch auf einer Veranstaltung des Vrouwen Comité (Welt-Frauen-Verein) auf und warb um Unterstützung. Nach dieser Veranstaltung meldete sich Selma Meijer zur Mitarbeit. Im Dezember 1935 waren die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen. Ein „Initiativcomite zur Unterstützung der Schlachtopfer des Wuppertaler Prozesse“ verbreitete einen ersten Aufruf mit der Überschrift „Der Wuppertaler Gewerkschaftsprozess der Sechshundert“. Damit wird die Bezeichnung „Wuppertaler Gewerkschaftsprozess“ zum ersten Mal öffentlich benutzt. Das Komitee appellierte „An alle, die die Menschlichkeit verteidigen. Wir, Unterzeichnete! richten einen dringenden Aufruf an alle, die den Schlachtopfern des Wuppertaler Prozesses Hilfe mit der Tat leisten wollen. Mehr als je muss das Gewissen der Welt wachgerufen werden, damit jeder einsieht, dass nicht länger gewartet werden darf.“ Als Erstunterzeichner fungierten Brechta Adama van Schelten, M. Clarion-Broekman, Dr. Frans Coenen, Dr. Clara Enthoven, Selma Meijer, Eva Raedt-de Canter, Henriette Roland Holst-van der Schalk, Nico van Suchtelen. Weihnachten 1935 wurde schließlich das Komitee unter dem Namen „Centraal Comité Wuppertal Proces“ offiziell gegründet. 60 Intellektuelle aus den Niederlanden, darunter viele prominente Professoren, Schriftsteller, Rechtsanwälte und Pastoren unterstützten das Projekt. Das Komitee trat nach außen hin als rein niederländische Hilfsorganisation auf und verfolgte im Wesentlichen drei Ziele. Es sollte Geld für die Angehörigen der Verhafteten gesammelt werden, um diese moralisch und materiell zu unterstützen und die Solidarität untereinander zu stärken. Zum zweiten sollte international auf die „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“ aufmerksam gemacht werden und damit die bevorstehenden Verurteilungen vieler Widerstandsaktivisten behindert werden. Drittens war die Arbeit und die Zusammensetzung des W.K. eine frühe Umsetzung der Volksfrontkonzepte, die auf der Brüsseler Konferenz“ der KPD beschlossen wurde. Den Vorsitz des Komitees übernahm die Übersetzerin Selma Meijer. In ihrem Druck-, Schreib- und Versandbüro wurden die Pressematerialien und Broschüren hergestellt. Selma Meijer war Mitglied der sozialdemokratischen SDAP und in der niederländischen Frauenbewegung aktiv. Sie arbeitete u.a. als Sekretärin der Hauptverwaltung des „Internationalen Frauenbundes für Frieden und Freiheit“. Als Sekretär fungierte der Nervenarzt Dr. A.C. Oerlemans. Oerlemans selbst war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in politischen Gruppen aktiv gewesen. Kassiererin wurde Brechta  Adama van Scheltema-Kleefstra. Für die Öffentlichkeitsarbeit war die ehemalige Lehrerin Anna Aleida Alma, geborene Heijnen, zuständig. In den Niederlanden trat sie unter dem Namen Lie Alma-Heijnen auf. Sie war bei der Prozessbeobachtung in Wuppertal anwesend und engagierte sich auf der Liste der Paten für „rotspanische Kinder“. Außerdem war sie als Vorsitzende des pazifistischen „Wereld Vrouwencomité tegen Oorlog en Fascisme“ in Amsterdam aktiv. Weiterhin arbeitete der Pfarrer und Antimilitarist N. Padt als Vize-Vorsitzender mit. Unterstützung fand das Wuppertal-Komitee auch bei den Linkssozialisten Franz Vogt und Erich Kuttner. Beide gehörten zur Amsterdamer Sektion der „Revolutionären Sozialisten Deutschlands“ (RSD), die von Siegfried Aufhäuser und Karl Böchel gegründet wurde. Im Januar 1935 waren die beiden linken SOPADE-Vorstandsmitglieder Siegfried Aufhäuser und Karl Böchel aus der SOPADE ausgeschlossen worden und so endete auch die Zusammenarbeit des Prager Vorstandes mit einem Großteil der Amsterdamer Sozialdemokraten um Franz Vogt. Kurze Zeit später wurde ein „Arbeitskreis revolutionärer Sozialisten“ aufgebaut. In der programmatischen Schrift „Der Weg zum sozialistischen Deutschland – eine Plattform für die Einheitsfront“ wurde sowohl der Reformismus der SPD-Führung wie die ultralinke KPD-Politik kritisiert. Die revolutionären Sozialisten (RS) sprachen sich daher für die Schaffung einer revolutionären sozialistischen Einheitspartei aus. Dieser Zusammenschluss versuchte eine Neuausrichtung der SPD im Exil von links durchzusetzen und verfolgte eine aktive Politik der Einheitsfront. Franz Vogt war Funktionär des Alten Verbandes in Bochum und war im April 1933 durch die SA in Bochum schwer misshandelt worden. Diese Misshandlungen wurden für ihn zu einem traumatischen Schlüsselerlebnis. Seit dieser Zeit schien er entschlossen, „den nationalsozialistischen Bestien nicht noch ein zweites Mal lebend in die Hände zu fallen“ und den Freitod nochmaligen Folterungen vorzuziehen, die „nur einmal zu ertragen waren“, ohne Selbstachtung und Würde zu verlieren. Franz Vogt fühlte sich als Gewerkschaftslinker nicht für den „ruhmlosen Zusammenbruch der Gewerkschaftsbewegung“ verantwortlich. Aber „selbst wenn wir dafür verantwortlich wären, könnte denn für einen kämpferischen Sozialisten etwas anderes geben, als nach der Niederlage damit anzufangen, neu aufzubauen, selbst wenn die Arbeit mühsam und gefährlich sein sollte?“ Franz Vogt baute 1936 zusammen mit dem Kommunisten Wilhelm Knöchel den „Arbeitsausschuss freigewerkschaftlicher Bergarbeiter Deutschlands“ auf. Auch Erich Kuttner war ein wichtiger Akteur beim Versuch zu einer Einheitsfront zu kommen.Erich Kuttner nahm Ende November 1935 und Anfang 1936 als Delegierter der SPD-Ortsgruppe Amsterdam an den „Lutetia-Konferenzen“ in Paris teil und übernahm u.a. die Vorbereitung eines Aufrufes zur Amnestie in Deutschland. Im Februar 1936 wurde ein „Hilfsausschuss“, bestehend aus dem KPD-Funktionären Werner Kowalski, den linken Sozialdemokraten Franz Vogt und Erich Kuttner, in die Struktur des „Wuppertal-Komitees“ eingebaut. Dieses überparteiliche Gremium sollte sich über die Unterstützungstätigkeit für die Wuppertaler Betroffenen hinaus auch um die Folgen der „Nürnberger Rassengesetze und allgemein über die Rechtsbrüche und „Rechtsverbrechen“ in Deutschland kümmern. Darüberhinaus arbeiteten die deutschen Exilanten Cläre Muth, Alfons Kaps, Friedrich Rüddenklau, Ewald Seiler, Arthur Gießwein, Georg Stendebach, Friedrich Kunz, Paul Röcker, Elisabeth Zbick und Ferdinand Voetter für das W.K. Nach dem Engagement für das Wuppertal-Komitee waren Selma Meyer und auch andere niederländische Aktivisten u.a. im Komitee „Hilfe für Spanien“ und im Komitee „Hilfe am spanischen Kind“ aktiv, das versuchte, Kinderheime im vom Bürgerkrieg zerrissenen Spanien zu errichten. Aber Selma Meyer war nach Ansicht eines Komintern-Emissärs, nicht mehr für den kommunistischen Widerstand aktiv. Politisch näherte sich Selma Meyer den bündischen Gruppen an. Im Jahr 1937 hatte Selma Meyer Hans Ebeling auf einem Treffen des „Wuppertal-Komitees“ in Brüssel kennengelernt und wurde enge Mitarbeiterin der bündischen Gruppe um Hans Ebeling und Theo Hespers, die als „Deutsche Jugendfront“ publizistisch tätig war. In ihrem „Holland Typing Office“ in Amsterdam wurde die bündische Zeitung „Kameradschaft“ gedruckt. Sie organisierte die Herstellung und Vertrieb der Zeitung, ihre Agentur wurde für Hespers und Ebeling eine wichtige Anlaufstelle. Mit Ebeling gründete sie das „Hilfskomitee für jugendliche Flüchtlinge aus Deutschland („Comitte tot hulp aan jeugdige Duitsche vluchtelingen“), in Belgien begannen sie ebenfalls mit dem Aufbau einer Parallelorganisation. In Zaandan in den Niederlanden mietete das niederländische Komitee ein Haus an, in dem bis zu 10 Flüchtlinge untergebracht werden konnten. Weiterhin versuchten sie Flug- und Schiffsreisen in die Niederlande, nach Australien, Südamerika und Schanghai zu finanzieren. Mittlerweile hatte Selma Meijer ihre Zusammenarbeit mit Kommunisten gänzlich aufgegeben. 1939 wurde sie sogar Mitglied der antitotalitären „Eenheid door Democratie“ (EDD), die gleichzeitig antifaschistisch und antikommunistisch ausgerichtet war. Die erste Person, die in die Hände der Deutschen fiel, war Selma Meijer. Nach dem Einmarsch in die Niederlande 1940 war sie zunächst nach Frankreich geflüchtet, kehrte aber kurze Zeit später nach Amsterdam zurück, wo sie am 26. Oktober 1940 von einem Gestapo-Kommando unter Kriminalkommissar Samerski verhaftet wurde. Nach ersten Verhören in Den Haag wurde sie Mitte November 1940 nach Berlin-Moabit gebracht und den üblichen Gestapo-Verhören unterzogen. Selma Meijer erkrankte in der Haft schwer und wurde wegen einer Bauchfellentzündung vorläufig aus dem Gefängnis entlassen und im jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße operiert. Am 11. Februar 1941 verstarb sie dort und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee begraben. Der Grund für die Verhaftung war aber nicht ihre führende Mitarbeit im W.K., sondern der Hoch- und Landesverratsfall der Gruppe um Theo Hespers und Hans Ebeling. Hespers und Ebeling hatte für den britischen Geheimdienst in Grenznähe deutsche Wehranlagen ausspioniert. Hans Ebeling gelang die Ausreise 1939 nach England, Theo Hespers flüchtete im Mai 1940 mit seiner Familie nach Belgien. Die Gestapo konnte ihn am 10. Februar 1942 bei Antwerpen festnehmen. Er wurde zum Tode verurteilt und am 9. September 1943 in Plötzensee hingerichtet.

 

http://www.theo-hespers-stiftung.de/cms/index.php?option=com_content&vie...

 

Amsterdam, 6 July 1890

Berlijn, 11 February 1941

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Sara (Selma) Cato Meijer was active in various social organizations. She was treasurer of the Housing Department for Spanish Children in the Netherlands and she was a member of the International Women’s Union for Peace and Freedom. She was also a member of the SDAP. In May 1940 she managed to escape from Zeeland to France. She came back to work in the resistance. In October 1940 she was arrested and transferred to Berlin. Here she died in the Berlin-Moabit prison.
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The last stay of Sara Cato Meijer was at the Polizeigefängnis in Berlin. By order of the Gestapo she was transferred on 16 January 1941 to the Jüdische Krankenhaus der Gemeinde in Berlin (Iranische Strasse 2). She was admissioned because of peritonitis. After surgery fatal complications occurred as a result of double pneumonia. Sara Cato Meijer died in hospital on 11 February 1941 at 23:00 p.m.
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See for additional information about Selma Meijer the website over Theo Hespers.

See for Sara Cato Meijers also: E. van Blankenstein, Dr. M. van Blankenstein : een Nederlands dagbladdiplomaat 1880-1964 (Den Haag 1999) 241.

Selma Meyer

Sara Cato (Selma) Meyer (ook Meijer) (Amsterdam, 6 juli 1890Berlijn, 11 februari 1941) was een Nederlands pacifiste en verzetsstrijdster van Joodse afkomst.

Ze werd geboren in een Joods gezin in Amsterdam, maar voelde zichzelf niet Joods. Na de lagere school volgde ze de Handelsschool, waar ze in 1908 op 18-jarige leeftijd examen deed. Hierna werkte ze tien jaar als stenotypiste. In 1923 nam ze met Annette Monasch[1] het Holland Typing Office over, een bedrijf dat typewerk en stencils verzorgde, stenotypistes uitzond, en typemachines verkocht.[2]

Meyer was geëngageerd en was in 1911 een van de vijf ondertekenaars van een advertentie waarin werd opgeroepen tot financiële steun aan de moeder van een tienjarige jongen die op doktersadvies in een rustige omgeving moest worden opgenomen.[3] Ze werd in 1923 lid van de Pacifistische Vrouwenbond, de Nederlandse afdeling van de Internationale Vrouwenbond voor Vrede en Vrijheid waarvan ze secretaris werd. Ze was lid van diverse comités, voor Duitse vluchtelingen (onder andere het Comité tot hulp aan jeugdige duitsche vluchtelingen), voor slachtoffers van de Spaanse Burgeroorlog, en ter ondersteuning van het verzet in Duitsland. Van 1930 tot 1936 was ze lid van de SDAP. Ze behoorde in het najaar van 1932 tot de oprichters van de Nationale Vredes Centrale (NVC) en woonde op 13 augustus 1936 met CPN-voorzitter Ko Beuzemaker en spoorwegvakbondsman Nathan Nathans een internationale conferentie voor hulp aan republikeins Spanje bij, die in 1936 te Parijs werd gehouden.[4] In 1937 leerde ze Hans Ebeling kennen, met wie ze diep bevriend raakte.[5] Ze had vervolgens een belangrijke rol bij de uitgave van Kameradschaft, een tijdschrift van Ebeling en Theo Hespers, en hielp beiden aan woonruimte. Ook ondersteunde ze Kameradschaft en andere uitgaven van Ebeling en Hespers financieel.[6] Daarnaast leidde ze het Holland Typing Office, dat ze ook inschakelde voor haar activisme en dat uitsluitend vrouwen in dienst had.[7] Kameradschaft werd hier gedrukt.[8] Eind 1939 werd ze door de Abwehr Wilhelmshaven aangedragen voor de Sonderfahndungsliste van personen die na de Duitse inval zouden moeten worden opgespoord en ondervraagd.[9]

In april 1940 werd Meyer ziek, en toen de Duitse troepen op 10 mei 1940 Nederland binnenvielen was ze juist naar Zeeland gereisd om daar te herstellen. Ze vluchtte vanuit Zeeland naar Frankrijk. Vervolgens keerde ze terug - volgens Elisabeth van Blankenstein wegens bezorgdheid om haar moeder en haar medewerksters - en sloot zich bij het Nederlandse verzet aan. Maar op 26 oktober 1940 werd ze gearresteerd.[9] Na te zijn verhoord in Den Haag werd Meyer midden november naar Berlijn overgebracht om daar verder te worden verhoord. In januari 1941 werd ze na bemiddeling door de Gestapo in het Jüdische Krankenhaus der Gemeinde in Berlin opgenomen wegens buikvliesontsteking. Ze overleed op 50-jarige leeftijd aan complicaties die na de buikvliesoperatie optraden, en werd in een ongemarkeerd graf begraven. Een voorstel van na de oorlog om haar stoffelijke resten bij te zetten op de Eerebegraafplaats Bloemendaal werd door haar familie afgewezen.[7]

In januari 2013 verscheen over Meyer het door Bart de Cort geschreven boek Van vrouwen, vrede en verzet. (ISBN 9789079567034)

Bronnen, noten en/of referenties

  1. Omhoog Annette Monasch, via Joods Monument
  2. Omhoog Het was tot 1928 aan de Nieuwendijk 162 gevestigd en vervolgens aan het Damrak 44.
  3. Omhoog Bede om hulp!, Nieuws van den Dag, 16 november 1911
  4. Omhoog PDF-document De CPN en de solidariteitsbeweging met de Spaanse Republiek in Nederland (1936-1939), door Jaap Jan Flinterman, Cahiers over de geschiedenis van de CPN, nummer 10, mei 1985, pagina 17
  5. Omhoog Volgens Etienne Verhoeyen was Meyer de geliefde van Ebeling, maar dit wordt door een verklaring van Hespers tegengesproken.
  6. Omhoog De financiën van Kameradschaft werden beheerd door Pieter Brijnen van Houten. Zie PDF-document Een nasleep van het Venlo-incident, door Etienne Verhoeyen, pagina 3
  7. Omhoog naar: a b Biografie Selma Meyer (1890-1941), onvoltooidverleden.nl
  8. Omhoog PDF-document Een nasleep van het Venlo-incident, door Etienne Verhoeyen, pagina 2
  9. Omhoog naar: a b PDF-document Een nasleep van het Venlo-incident, door Etienne Verhoeyen, pagina 12

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