Gestapo-Lager Neue Bremm Saarbrücken


Германия

http://www.gestapo-lager-neue-bremm.de

Burkhard Jellonek
KZ-Gedenkstätte Neue Bremm in Saarbrücken
Gedenkstättenrundbrief 99 S. 3-12

»Es war nirgends so schlimm wie auf der Neuen Bremm!« Roger Vanovermeir, französischer Widerstandskämpfer, im Zuge der »Nacht- und Nebel-Aktion« verhaftet, erinnert sich noch heute mit Schrecken an jene elf Tage, die er in dem sogenannten Polizeilager auf der Saarbrücker »Neuen Bremm« im Oktober 1943 erlebte: »Alles geschah mit einer unvorstellbaren Brutalität!« Er weiß, wovon er spricht: Er kann seine Saarbrücker Leidenszeit mit der in den Konzentrationslagern Buchenwald, Lublin, Struthof-Natzweiler und Dachau, wo er schließlich befreit wurde, vergleichen.

Von Anfang 1943 bis Ende 1944 nutzte die Geheime Staatspolizei angesichts des überfüllten Gefängnisses auf der Saarbrücker Lerchesflur ein Barackenlager auf der »Neuen Bremm« als erweitertes Polizeigefängnis. Über die Zahl der Häftlinge weiß man bis heute wenig. Fest steht, dass das Lager als Durchgangsstation auf dem Weg in andere Konzentrationslager wie Natzweiler/Struthof oder Auschwitz diente. Darüber hinaus waren französische Résistance-Kämpfer, Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Polen im Saarbrücker Lager inhaftiert, das sich aufgrund der schlechten Ernährungssituation und der sadistischen Folterpraxis seiner Wachmannschaften einen traurigen Ruf erwarb.

Die Geschichte jenes erweiterten Polizeigefängnisses unter Obhut der Saarbrücker Gestapo ist in der saarländischen Nachkriegsgeschichte erfolgreich verdrängt worden. Mit Ausnahme der »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes«, die unermüdliche Erinnerungsarbeit leistete und eine, nunmehr in vierter Auflage vorliegende Dokumentation von Dietmar Renger und Reja Bernhard erarbeitete, des Landesjugendringes und einiger temporärer Initiativen wollte sich niemand an die NS-Terror-Stätte an der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich erinnern. 1975 wurde das Gelände des Frauenlagers gar durch eine französische Hotelkette überbaut.

Erst im letzten Jahrzehnt kam es zu einem allmählichen Einstellungswandel: Auch die Landeshauptstadt begann, unter ihrer Verantwortung für die versteckte und in jeder Hinsicht vernachlässigte KZ-Gedenkstätte mehr als ein Abschieben von Zuständigkeit zu verstehen. Nach Gründung eines städtischen Arbeitskreises entstand vor knapp drei Jahren die »Initiative Neue Bremm« aus gut 20 Saarbrücker Bürgerinnen und Bürgern, die sich seither mit verschiedenen Aktivitäten gegen das Vergessen einsetzen. Tagungen, die Anregung von Quellenstudien, Zeitzeugengesprächen und Vortragsreihen setzten Akzente.

An der Hochschule der Bildenden Künste Saar entstand das Projekt »Wetterfernsehen« von Sandra Anstätt und Rolf Giegold: Rund um die Uhr wurde ein Live-Bild von der Gedenkstätte auf mehrere, in der Stadt postierte Monitore gesendet. Am 13. Januar 2000 startete sie einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Neue Bremm, der auf ein überwältigendes Interesse stieß. 136 Architekten, Künstler, Historiker und interessierte Bürger aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland reichten ihre Arbeiten ein und stellten sich damit dem Urteil der Jury mit renommierten Mitgliedern unter Vorsitz des Berliner Architektur-Historikers Michael S. Cullen.

In einem ersten Durchgang kamen zunächst vier Arbeiten in die engere Wahl, die Preisträger wurden gebeten, ihre Vorschläge zu überarbeiten und zu präzisieren. Ein Jahr nach der Ausschreibung des Wettbewerbs fällte die Jury nunmehr die mit Spannung erwartete Entscheidung. Die beiden Berliner Architekten Nils Ballhausen und Roland Poppensieker wurden mit ihrem Entwurfspaket »Hotel der Erinnerung« ausgezeichnet und sollen nunmehr in Zusammenarbeit mit der Jury den endgültigen Entwurf erarbeiten.

Das Lager 1943 bis 1944

Von Anfang 1943 bis Ende 1944 nutzte die (im Nordflügel des Schlosses residierende) Saarbrücker Gestapo wegen der Überfüllung des Gefängnisses auf der Lerchesflur ein Barackenlager auf der Neuen Bremm als (erweitertes) Polizeigefängnis.

Das Lager befand sich unmittelbar an der stark frequentierten Straße nach Forbach, vis á vis einer vormals beliebten Ausflugsgaststätte, die nun geschlossen wurde. Das Männerlager und das Ende 1943 hinzugekommene Frauenlager waren durch den weiterhin öffentlich bleibenden Alstinger Weg voneinander getrennt. Das mit Stacheldraht und Wachtürmen gesicherte Lagergelände maß ca. 150 x 80 Meter. Die beengten Gefangenenblocks, die Funktionsgebäude und Wachstuben standen im Karree. In der Mitte des Männer- wie des Frauenlagers befand sich jeweils ein Löschwasserbassin.

Für die Häftlinge, die von der Saarbrücker Gestapo festgenommen oder dieser von Dienststellen in Frankreich übergeben worden waren, war das Lager meist Durchgangsstation auf dem Weg in die Konzentrationslager innerhalb Deutschlands oder das KZ Natzweiler in den Vogesen. Wie viele Häftlinge gleichzeitig einsaßen, ist ungewiss. Augenzeugen berichten davon, dass im Männerlager durchschnittlich zwischen 400 bis 500 Menschen zusammengepfercht waren. Die Zahl der Gefangenen, die das Lager in der Zeit seines Bestehens passierten, wird nicht mehr zu ermitteln sein.

Die größte Häftlingsgruppe kam aus Frankreich: Résistants, aus Gründen des präventiven Terrors Verhaftete, Lothringer und Elsässer, die sich der Annexionspolitik widersetzt hatten, Verwandte von lothringischen Deserteuren, einzelne Juden. Letztere sollten anscheinend am Saarbrücker Hauptbahnhof größeren, meist von Drancy (dem großen Pariser Sammellager) kommenden, nach Auschwitz oder anderen Vernichtungslagern gehenden Transporten zugeführt werden. Aus Frankreich wurden auch zwei englische Offiziere eingeliefert: Es handelte sich um Agenten, die mit dem Fallschirm abgesprungen waren.

Nach aktuellem Forschungsstand gehörten von Wehrmacht und Zivilverwaltung zwangsrekrutierte Fremdarbeiter aus der Sowjetunion und Polen zur zweitgrößten Gruppe der Inhaftierten. Wie im übrigen Reichsgebiet auch, arbeiteten in der saarländischen Industrie zahlreiche Zwangsarbeiter (Mitte 1944 waren es fast 50000) und Kriegsgefangene (ca. 80000). Bei den geringsten Vergehen wurden sie von den Betrieben an die Gestapo übergeben, von dieser misshandelt und häufig in die Konzentrationslager verbracht. Besonders hart wurde dabei – der »völkischen« Ideologie und der gegen die Sowjetunion angewandten Vernichtungsstrategie entsprechend – mit den sogenannten »Ostarbeitern« umgegangen.

Deutsche bildeten die dritte Opfergruppe. Hinzu kamen Emigranten aus Frankreich, darunter Angehörige der Résistance und ehemalige Mitglieder der Internationalen Brigaden, aus politischen Gründen Verhaftete, sogenannte »Gemeinschaftsfremde« und Opfer des präventiven Terrors. Nach dem 20. Juli 1944 wurden zahlreiche ehemalige Abgeordnete und Funktionäre der KPD, der SPD und des Zentrums eingeliefert. Häftlinge aus der Region wurden im Allgemeinen besser behandelt als andere.

Lagerkommandant war ein Saarbrücker Polizeiinspektor und Untersturmführer der SS. Ihm zur Seite standen ein Polizeiassistent und zwei Sekretärinnen. Das weitere Verwaltungs- und Wachpersonal bestand aus Zivilisten. Zeitweilig waren dies 20 bis 30 sogenannte »Volksdeutsche«, die aus Rumänien umgesiedelt worden waren. Zwei polnische Häftlinge rückten zu Kapos auf. Die meisten jedoch waren, und das ist das Bemerkenswerteste an der Geschichte des Lagers, kleine Leute aus dem Saarland: aufgrund des Arbeitskräftemangels notdienstverpflichtete Invaliden und Pensionäre oder durch Kriegsumstände erwerbslos gewordene Personen, die vom Arbeitsamt an die Gestapo als Hilfskräfte vermittelt wurden. Unter den namentlich bekannten Wachleuten befanden sich 13 kleine Angestellte oder Selbständige, 17 Arbeiter (darunter sieben pensionierte Bergleute) und zwei Hausfrauen. Etwa ein Viertel der Wachleute war älter als 60 Jahre. Das Durchschnittsalter lag bei fast 50 Jahren. Drei Viertel waren Familienväter, die meisten von ihnen hatten mehrere Kinder. Ein Mitglied der Wachmannschaft hatte einen Sohn durch ein Todesurteil des Volksgerichtshofes verloren. Dennoch arbeitete auch er für das Regime.

Das Verwaltungs- und Wachpersonal des Polizeigefängnisses Neue Bremm legte innerhalb des Männerlagers eine Brutalität an den Tag, die der Folterpraxis der Totenkopf-Formationen der Waffen-SS in den Konzentrationslagern in nichts nachstand. Die Häftlinge wurden um ihre Rationen bestohlen und ausgehungert, Hitze und Kälte ausgesetzt, geschlagen, schikaniert und in der scheußlichsten Weise gequält. Auch das in der Mitte des Lagers befindliche Löschwasserbassin wurde zur Folterstätte.

Vor ihm mussten die Häftlinge stundenlang stramm stehen, sie mussten in der Hocke und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen um den Teich hüpfen oder schwere Gegenstände um ihn herumschleppen. Viele wurden bei Frost in den Teich hineingestoßen, mehrere dort ertränkt. Weitere Gefangene wurden erschlagen oder erschossen. Belegt sind 82 Todesfälle auf der Neuen Bremm: 43 Franzosen, 15 Bürger der Sowjetunion, 9 Polen, 4 Deutsche, unter ihnen eine Frau, die infolge einer Diphtherieepidemie umkam. Die Ermordeten waren zwischen 17 und 64 Jahre alt. Ob alle Todesfälle, insbesondere die von Zwangsarbeitern aus dem Osten, registriert wurden, ist eine noch offene Frage. Sicher ist, dass zahlreiche, womöglich Hunderte von Häftlingen, auf dem Weitertransport oder kurz nach ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern verstarben.

In den Monaten Mai und Juni des Jahres 1946 fand vor dem Tribunal général du gouvernement militaire de la zone française d’occupation in Rastatt ein Prozess gegen mehr als 30 ehemalige Wachleute statt. 14 von ihnen wurden zum Tode verurteilt und erschossen: Drei Gestapobeamte, ein Kapo und zehn »ganz normale« Männer. Auffällig ist, dass von den zehn hauptschuldigen Zivilisten lediglich zwei Mitglieder der NSDAP waren, während unter den anderen zwanzig Angeklagten acht der Partei oder anderen NS-Organisationen angehörten. Die beiden im Umfeld des Prozesses als politisch besonders aktiv eingestuften NSDAP-Mitglieder – beide waren Blockwarte – gehörten nicht zu den Hauptschuldigen. Auch dies sind Indizien dafür, dass die NS-Ideologie bei der Tätermotivation eine nachrangige Rolle spielte. Der Schreiner Eduard Leibfried aus Aschbach hatte sich an den Untaten nicht beteiligt, im Gegenteil: er versorgte Häftlinge mit Lebensmitteln. Er wurde deshalb von der Gestapo fristlos entlassen und zwei Wochen lang inhaftiert. Das Beispiel »Leibfried« belegt, dass auch unter den Bedingungen der NS-Herrschaft humanes Handeln möglich gewesen war. Vom Rastatter Gericht wurde er als »grundgütiger und tief gläubiger Mensch« bezeichnet und als einziger Angeklagter freigesprochen.

Das Lagergelände 1945 bis 2000

Das Barackenlager wurde 1945 abgerissen. Der Bodenbelag aus Brasche und die Fundamente der Baracken verschwanden unter der Erde, die seither mit Gras bewachsen ist. Das Lagerareal wurde nach und nach überbaut. In seiner Umgebung, in der es vormals nur eine Gärtnerei gegeben hatte, entstand ein Gewerbegebiet von typischem Stadtrandzuschnitt. Zuletzt ließ eine Hotelkette auf dem Terrain des Frauenlagers ein standardisiertes Geschäftshotel mit einem swimming pool nahe dem ehemaligen Löschteich erbauen.

Ein von einem Komitee französischer Häftlinge und dem Hochkommissariat 1947 errichtetes Mahnmal – ein hoher Pfeiler in Form eines Bajonetts und eine Gedenktafel für die Résistance – erinnert an den militärischen Sieg Frankreichs und den Heroismus des Widerstandes, nicht aber an das Leid der Opfer und die Brutalität der Täter. Durch die spätere Veränderung der Straßenführung wurde der Bajonett-Pfeiler, der ursprünglich unübersehbar in den zwischen Saarbrücken und der französischen Grenze fließenden Verkehr integriert war, aus seiner Beziehung zum Lagergelände gelöst. Sein ursprünglicher Sinn erschließt sich dem Passanten nicht mehr. Auf dem verbliebenen Rest des ehemaligen Lagergeländes wechselten in den letzten Jahrzehnten immer wieder längere Perioden des Verfalls und der Vernachlässigung mit kurzen Aktionen zu seiner Erhaltung und seiner Gestaltung als Gedenkstätte. So wurde 1978, nachdem es Proteste gegen den heruntergekommenen Zustand des Geländes gegeben hatte, der verwitterte Löschteich des Männerlagers, bis dahin die einzig verbliebene authentische Spur, mit einer frischen Betonschicht überzogen. Drei doppelseitig beschriftete Tafeln aus den 80er Jahren mit Informationen über die Entstehung des Lagers und seine Opfer entsprechen nicht mehr dem heutigen Forschungsstand, wie er durch die Arbeiten von Rainer Hudemann/Elisabeth Thalhofer erreicht wurde.

Eine ebenfalls in den 80er Jahren aufgestellte Tafel mit einem Zitat aus einem Interview mit einem Häftling gehört zu einem historischen Lehrpfad, der zum nahe gelegenen jüdischen Friedhof und den Spicherer Höhen führt. Welches die historische Verbindungslinie zwischen diesen Orten ist, wird nicht erklärt.

1999 beschloss die Landeshauptstadt Saarbrücken, die Fundamente der Baracken ausgraben zu lassen, um dadurch einen Rest des Lagers wieder sichtbar zu machen. Auf Initiative des Landesjugendrings stellten 60 Jugendliche über 1 000 Zeitstunden zur Verfügung und legten an einem Projektwochenende die Fundamente einer Baracke frei. Das Gras um den Löschteich herum soll durch schwarze Brasche ersetzt und die zehn Jahre zuvor gepflanzten Eichen sollen wieder gefällt werden, damit das bislang einer Grünanlage gleichende Gelände seiner historischen Atmosphäre wieder nähergebracht wird.

Stellungnahme der »Initiative Neue Bremm«

Auch nach der geplanten Umgestaltung wird das Gelände des ehemaligen Lagers den Besucher über seine Geschichte weitgehend im Unklaren lassen. Im Unterschied zu den ehemaligen Konzentrationslagern etwa in Natzweiler, Dachau, Buchenwald ist nichts mehr erhalten, was einen unmittelbaren Eindruck von der nationalsozialistischen Lagerwelt geben könnte. Nicht nur durch die Bebauung des Umfeldes, sondern auch durch die Bemühungen, das Gelände als Gedenkstätte auszugestalten, ist es eher aus seiner Geschichte herausgelöst denn in einem wohlverstandenen Sinne musealisiert worden.

Die »Initiative Neue Bremm« gibt zu bedenken, ob allein durch formale Gestaltung die Entfremdung des Geländes von seiner Geschichte rückgängig gemacht werden kann. Ein Anliegen der Initiative ist es, deutlich zu machen, dass an diesem Ort gewöhnliche Menschen unter dem Eindruck spezifischer gesellschaftlicher, politischer und kultureller Bedingungen unsägliche Bestialitäten begingen. Die Gedenkstätte sollte einen nachhaltigen Beitrag der Mahnung leisten, um zu verhindern, was nie wieder passieren darf.

Um aber in situ zur Geschichte des Lagers vorstoßen zu können, muss auch die Geschichte des Areals nach 1945 – eine Geschichte der Gleichgültigkeit wie auch des hilflosen guten Willens und der politischen Instrumentalisierung – transparent gemacht werden. Die Blöcke, die zwischen Heute und Gestern geschoben wurden, können nicht mehr entfernt werden; aber sie können begrifflich thematisiert und dadurch – die Metapher wörtlich nehmend – »kritisch durchdrungen« werden. Zu solcher Archäologie genügt eine knappe, unkommentierte Chronologie der Veränderungen des Areals und seines Umfeldes seit 1945. Die schlichte Auflistung der Zerstörungen, Vernachlässigungen und der Bemühungen ums Gedenken und ihre Revisionen würde deren Ergebnisse, die im Unterschied zum ehemaligen Lager noch zu besichtigen sind, als Monumente des Umgangs der deutschen Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit darstellen.

Texte und Abbildungen zur Lagergeschichte 1943 bis 1944 und zur Geschichte des Geländes 1945 bis 2000 sollten in einer Weise dargeboten werden, die auf den geschichtlichen und räumlichen Kontext Antworten sucht. ..Damit überhaupt Betrachter am Ort des Geschehens die Geschichte der »Neuen Bremm« und ihre Bedeutungen realisieren, müssen sie den Weg dorthin finden. In der NS-Zeit lag das Lager an einer stark frequentierten Straße und in einem Naherholungsgebiet. Heute ist es von einem Gewerbegebiet und einer breiten Autostraße flankiert und damit von der städtischen Öffentlichkeit abgetrennt. Die subjektive Anstrengung des Wegsehens ist den Passanten durch moderne Stadtentwicklung abgenommen. Soll aber das Lagerareal wieder in den Blickwinkel der Bürger gerückt werden, so müssen Informationen oder Zeichen entwickelt werden, die den Weg von der Stadt zur »Neuen Bremm« weisen und die zwischen sie geschobenen Wahrnehmungsblockaden überlisten.

Ziele und Ablauf des von der »Initiative Neue Bremm« initiierten Ideenwettbewerbs

Die »Initiative Neue Bremm« wollte mit ihrer Wettbewerbsausschreibung die Öffentlichkeit anregen, Entwürfe zur Neukonzeption des Lagergeländes einzureichen. Zum Ausdruck kommen sollte die Geschichte des Lagers, aber auch der Umgang und die Rezeption des Lagers seit Kriegsende. Die Initiative erwartete Konzeptionen und Formen, in denen die Informationen zur Geschichte des Lagers und des Lagergeländes präsentiert und Bezüge zur städtischen Öffentlichkeit hergestellt werden. Eine Reduktion auf rituelles Gedenken sollte vermieden werden.

Hochkarätig besetzt war dann auch die Jury des mit 14000 DM dotierten Ideenwettbewerbs. Neben dem Berliner Bauhistoriker und Publizisten Michael S. Cullen gehört der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Michel Friedman, der Künstler Prof. Jochen Gerz, der Rektor der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Prof. Horst-Gerhard Haberl, die Saarbrücker Architekten Wolfgang Lorch und Peter Alt, der Direktor der Saarbrücker Stadtgalerie, Prof. Bernd Schulz und Saarbrückens Oberbürgermeister und Städtetags-Präsident Hajo Hoffmann der Jury an.

Bis zum 7. April 2 000 waren bundesweit Architekten, bildende Künstler, Designer, Historiker und andere an der Erinnerungsarbeit Interessierte aufgefordert, ihre Vorschläge zur Umgestaltung des Geländes zu unterbreiten. Das Ergebnis übertraf selbst die kühnsten Erwartungen. Mit 136 Einsendungen hatte keiner der Mitglieder der Initiative Neue Bremm gerechnet. Zwar ließen weit über 400 Anfragen aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland bereits auf hohes Interesse schließen, aber ein Rücklauf von weit mehr als 30 Prozent war eine hervorragende Bilanz. »Wir sind überwältigt!« freute sich Initiative-Sprecher Dr. Kurt Bohr.

Unter dem Vorsitz von Michael S. Cullen hatte die Jury zwei Gruppen mit je zwei Preisträgern gebildet. Je DM 4000 lobte sie für die Gemeinschaftsarbeit des Dipl.-Ing. Architekten Markus Kuntscher (München) und des Landschaftsarchitekten Max Leuprecht (Bad Aibling) sowie für Christian H. Cordes (Berlin) aus. Je 3 000 DM wurden den Entwürfen von Dipl.-Ing. Ute Hoffmann und Dipl. Martin Schneid (Architekturbüro Göbel & Partner in München) sowie der Arbeit von Roland Poppensieker und Niels Ballhausen (Berlin) zugesprochen. Die Arbeit von Kuntscher/Leuprecht rahmt die KZ-Gedenkstätte und wird darüber hinaus mit Namen von Tätern und Opfern im Stadtraum sichtbar. Christian H. Cordes erfasst das in einem Gewerbegebiet liegende ehemalige Lager kulissenartig als Gedenkort. Die Berliner Preisträger Poppensieker und Ballhausen thematisieren auf provokante Weise die Gedenkstätte, deren ehemaliges »Frauenlager« in den 70er Jahren von einem Hotel überbaut wurde, als einen »transitorischen Ort« des Vergessens und etablieren dagegen ein »Hotel der Erinnerung«. Ute Hoffmann und Martin Schneid entwarfen einen Bretterzaun entlang der Metzer Straße mit der zweisprachigen Aufforderung zum Weitergehen: »Hier ist nichts zu sehen«. Durch diese Idee wollten die Preisträger Passanten zu näherem Hinsehen animieren.

Der Entscheidung der Jury schloss sich eine öffentliche Präsentation aller 136 Wettbewerbsarbeiten im Historischen Museum Saar an. Vor überfülltem Haus, die Saarbrücker Zeitung unterstrich den »großartigen Besuch der Ausstellungs-Eröffnung«, hob Jury-Mitglied und Oberbürgermeister Hajo Hoffmann nochmals die Schwere der Entscheidung hervor. Von einem »Tag der leisen und verhaltenen Freude« sprach die Bevollmächtigte des Saarlandes beim Bund, Frau Staatssekretärin Monika Beck: »So erhalten die vielen Opfer ihre Würde zurück!«

In der Folgezeit hatten die vier Preisträger Gelegenheit, die Anregungen der Jury zu diskutieren und ihre Entwürfe nochmals zu präzisieren. Öffentliche Präsentationen vor Schulklassen, die vom Saarländischen Rundfunk im Rahmen der Sendereihe .»SR-Generationenkonferenz« übertragen wurden, aber auch Treffen mit der Initiative Neue Bremm waren weitere Stationen auf dem Weg zur vielbeachteten Entscheidung. Diese fand nach dem Willen der »Initiative Neue Bremm« genau ein Jahr nach der Auslobung des Wettbewerbs am 13. Januar 2001 statt, dem Jahrestag der Volksabstimmung über den Beitritt des Saargebietes zum Deutschen Reich im Jahre 1935.

Unter dem Vorsitz von Michael S. Cullen entschied sich die Jury am 13. Januar 2001 für das Berliner Architektenteam Nils Ballhausen und Roland Poppensieker. Das Gremium, bestehend aus Peter Alt, Prof. Horst Gerhard Haberl, Hajo Hoffmann, Wolfgang Lorch, Johann Peter Lüth, Prof. Bernd Schulz und den Sachgutachtern Gerhard Ames, Dr. Kurt Bohr, Prof. Rainer Hudemann, Dr. Burkhard Jellonnek und Dietmar Renger, fällte nach eingehender Diskussion folgenden einstimmigen Beschluss:

- Die Berliner Architekten Nils Ballhausen und Roland Poppensieker sollen mit der weiteren planerischen Umsetzung ihrer Konzeption »Hotel der Erinnerung« beauftragt werden.

- Die Jury hat die Mitglieder Horst Gerhard Haberl, Wolfgang Lorch und Bernd Schulz beauftragt, mit den Preisträgern über die Präzisierung des Entwurfspaketes zu diskutieren.

- Anschließend soll die Jury in einer letzten Sitzung den endgültigen Entwurf verabschieden.

In drei Schritten wollen die Wettbewerbs-Gewinner vorgehen: Zunächst sollen die Baracken-Fundamente freigelegt werden, die neben dem Löschteich die letzten »authentischen Zeugnisse« sind und nicht überlagert werden dürfen. Desweiteren plädieren Ballhausen/Poppensieker dafür, die heutige Grasfläche durch eine dunkle Kiesfläche zu ersetzen.

Im zweiten Schritt planen sie ein »raumhaltiges Billboard«, ein Leuchtschriftband mit den Begriffen »hostal – hostile – hotel – hostage – hostel«, das zeigt, wie aus einem Wortstamm die Bezeichnungen für »gastfreundlich« und »feindlich« erwachsen.

In einem dritten Schritt stellen sie sich vor, wie aus zwei Erdgeschoss-Zimmern des Hotels ein verglastes Gedenkzimmer mit Sichtachse zum Löschteich werden könne. Das Ganze ist ein »Entwurfspaket«, das nun in der Diskussion mit den Preisträgern präzisiert werden soll. Die Jury regte gegenüber der »Initiative Neue Bremm« die Einsetzung einer Baukommission an, die die planerische Ausgestaltung begleiten wird.

Die Jury favorisierte diesen Entwurf, »weil er mit hoher Sensibilität die Spurensicherung auf dem Lagergelände gewährleistet und die Geschichte des Lagers mit seinen gezielt gesetzten Interventionen reflektiert und kommentiert.«

Darüber hinaus greift, so die Jury in ihrer Begründung, »der Entwurf über den heute vorhandenen Bereich des Lagers hinaus und bindet zudem das Frauenlager mit ein, das in den 70er Jahren durch ein Hotel überbaut wurde. So wird auf eindrucksvolle Weise nicht nur die eigentliche Geschichte des Lagers, sondern auch die Rezeptionsgeschichte bis in die Gegenwart thematisiert.«

Die »Initiative Neue Bremm« wird in den nächsten Wochen und Monaten mit Nachdruck an der Umsetzung des Projektes der Berliner Preisträger arbeiten, für dessen Realisierung anschließend noch die Zustimmung der städtischen Gremien eingeholt werden muss. Für einen exakten zeitlichen »Fahrplan« ist es aber nach Ansicht des Sprechers der »Initiative Neue Bremm«, Dr. Kurt Bohr, noch zu früh: »Erst muss die Finanzierung stehen. Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat mit der Bereitstellung von Haushaltsmitteln in Höhe von 200000 DM den Anfang gemacht, nun darf sich auch die Landesregierung nicht ihrer Verantwortung entziehen!« Mit dem Bund möchte die Initiative noch über die Bereitstellung von Mitteln aus dem Gedenkstättenfonds verhandeln.

Gefragt ist aber nicht allein die öffentliche Hand. Auch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist gefordert. Nur auf diesem Wege ist nach Ansicht der Initiative die Gedenkstätte langfristig im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Mit Künstler-Aktionen, Verlosungen sowie Sammlungen will sie um finanzielle Unterstützung aus der Bürgerschaft werben.

Besonders die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern erscheint der Initiative wichtig. In einem Gespräch mit Staatssekretär Hansgünter Lang im Kultusministerium wurde die Erstellung pädagogischen Begleitmaterials für Schulklassenbesuche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neue Bremm vereinbart, auch bezüglich eines Internet-Auftrittes und der Herausgabe eines Gedenkstättenführers herrscht Einvernehmen. »Oberstes Ziel unserer Arbeit ist es, möglichst viele Menschen in den Entstehungsprozess der Gedenkstätte einzubeziehen«, betont Dr. Kurt Bohr.

Auf keinen Fall soll das Denkmal als Schlusspunkt verstanden werden: Immer wieder muss die Diskussion neu entfacht werden, permanent die Auseinandersetzung mit der Geschichte stattfinden. Das entspreche am besten der Eigenart des Lagers »Neue Bremm«. Dort seien »ganz normale Bürger« als Wachpersonal eingesetzt gewesen, die sich »wie Bestien« gerierten. Die Lehre: das Böse steckt in vielen Menschen. Man muss es stets bekämpfen.

Initiative Neue Bremm, c/o Landeszentrale für politische Bildung, Beethovenstraße 26, 66125 Saarbrücken, Tel. 06897/790876, Fax 06897/790877

Der Ideenwettbewerb »KZ-Gedenkstätte Neue Bremm« im Internet: www.lpm.uni-sb.de/start/lpb/NeueBremm/NeueBremm.htm

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RENGER, Dietmar: Das KZ „Neue Bremm“ in Saarbrücken, in: Zehn statt tausend Jahre. Die Zeit des Nationalsozialismus an der Saar (1935-1945), Katalog zur Ausstellung des regionalgeschichtlichen Museums im Saarbrücker Schloß, Saarbrücken 1988, S. 227-235.

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