Kanal am Neulandweg

Ort

Germany

Bei dem Vohwinkler Angriff am 31.12/44 und 1.1.1945 starben insgesamt 200 Menschen. Darunter 29 ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene, die meisten waren aus Zwangsarbeiterlager der Reichsbahn an der Vohwinklerstr. 166.
Nach den Recherchen von Florian Speer flüchteten sich die Zwangsarbeitenden, aber auch andere Vohwinkler BürgerInnen in einen Kanal am Neulandweg 5, der unter den Bahnanlagen hindurchführte und mit Bohlen abgedeckt war, so dass die „begehbare Röhre“ als Luftschutz-Unterstand diente. „In der Mitte“, so Speer, „ befand sich eine trennende Bretterwand, so dass von Süden die deutschen Bewohner der Straßen Neulandweg und Bremkamp dort Schutz fanden, von Norden her die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen der Reichsbahn diesen „Schutzraum erreichen konnten, ohne dass beide Gruppen miteinander unmittelbaren Kontakt hatten.“ (Speer, Ausländer im „Arbeitseinsatz“ in Wuppertal, S. 423.)
Am 1.1.1945 zerstörten Bomben die Hauptwasserleitung oberhalb des Neulandweges und eine Flutwelle überraschte die Menschen, die in der Röhre Schutz vor den Bomben gesucht hatten. Eine unbekannte Zahl von Deutschen und mindestens 15 französische, russische und polnische ZwangsarbeiterInnen ertranken.