Rudolf Renner

Wuppertal-Nächstebreck, Deutschland
gestorben: 
30. July 1940 KZ Buchenwald
Opfergruppe: 
Beruf: 
Steindrucker
Landtagsabgeordneter in Sachsen
redakteur

Rudolf Renner

Geburtsdatum:
27.03.1894 in Beule, Nächstebreck, Westfalen

Todesdatum:
30.07.1940

Sterbeort:
Buchenwald

http://www.etg-ziegenhals.de/Rudolf_Renner.html

 

Rudolf Renner (1894 – 1940)

 

 

Rudolf Renner wurde am 27. März 1894 in Beule (Westfalen) als Sohn eines Bierhändlers geboren. Noch während der Lehre als Steindrucker schloss er sich 1910 der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung an und trat dem Verband der Deutschen Buchdrucker bei. Von 1914-1918 leistete er Militärdienst. Anfang 1919 gehörte er zu den Gründern der KPD in Elberfeld. Seit Frühjahr 1920 wirkte Rudolf Renner in Sachsen, wo er sich zu einem populären Führer der revolutionären Arbeiterbewegung entwickelte. Er arbeitete zunächst bis 1924 als Volontär in den Redaktionen der Organe der KPD „Kämpfer“ in Chemnitz und „Volksblatt“ in Dresden. In enger Zusammenarbeit mit Siegfried Rädel und anderen Genossen war er besonders in Ostsachsen beim Aufbau der Partei tätig. 1920 wurde er als jüngster Abgeordneter in den Sächsischen Landtag gewählt, dessen kommunistische Fraktion er seit 1927 leitete. Als politischer Leiter der proletarischen Hundertschaften in Ostsachsen wurde er nach dem Sieg der Reaktion im Herbst 1923 verfolgt und lebte zeitweilig illegal. Von 1923-1929 gehörte er der Bezirksleitung Ostsachsen der KPD an. Seit 1925 arbeitete Rudolf Renner als Chefredakteur der „Arbeiterstimme“ in Dresden. Auf dem 12. Parteitag der KPD 1929 wurde er als Mitglied in das ZK gewählt. Zweimal, 1924 und 1929, hatte er die Möglichkeit, die Sowjetunion zu besuchen. Begeistert vom Aufbau des Sozialismus kehrte er zurück. Als Anfang 1930 die KPD-Bezirke Ostsachsen, Westsachsen und Erzgebirge-Vogtland zu einem einheitlichen Bezirk zusammengefasst wurden, übernahm Rudolf Renner die Funktion des Politischen Sekretärs der neugeschaffenen Bezirksleitung Sachsen der KPD. 1931 arbeitete er zeitweilig im Sekretariat des ZK der Partei. 1932 ging er als Chefredakteur zur „Sächsischen Arbeiter-Zeitung“ nach Leipzig. Als Politischer Sekretär, Chefredakteur und Landtagsabgeordneter sah er seine vorrangige Aufgabe darin, den Faschismus als eine vom Monopolkapital ausgehende lebensbedrohende Gefahr für das deutsche Volk zu entlarven und alle antifaschistischen Kräfte für die gemeinsame Abwehr dieser Gefahr zu mobilisieren. Noch am 1. März 1933 fuhr er mit Fritz Selbmann nach Chemnitz, um zu versuchen, den Chefredakteur der sozialdemokratischen „Volksstimme“, Karl Böchel, für gemeinsame Aktionen aller Arbeiterorganisationen gegen das Hitlerregime zu gewinnen. An den antikommunistischen Vorbehalten der rechten SPD-Führer scheiterte dieser Versuch.

Am 11. April 1933 verhafteten die Faschisten Rudolf Renner, im April 1934 wurde er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis 1936 war er im Zuchthaus Waldheim eingekerkert. Danach verschleppten ihn die Faschisten in das KZ Sachsenburg und im Frühjahr 1938 in das KZ Buchenwald. Hier arbeitete er eng mit Walter Stoecker zusammen und gehörte zum führenden Kern der illegalen Lagerorganisation der KPD.

Am 30. Juli 1940 erlag Rudolf Renner in Buchenwald den erlittenen Entbehrungen und Mishandlungen der siebenjährigen Haft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Renner

 

Rudolf Renner

Rudolf Renner (* 27. März 1894 in Beule (Westfalen); † 30. Juli 1940 im KZ Buchenwald) war ein deutscher Politiker (KPD).

Rudolf Renner (Briefmarke der DDR, 1958)

Inhaltsverzeichnis

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Biografie [Bearbeiten]

Grab Rudolf Renners auf dem Heidefriedhof in Dresden

Renner machte zunächst eine Ausbildung zum Buchdrucker. Im Ersten Weltkrieg wurde er Mitglied im Spartakusbund. Nach seiner Verhaftung wegen antimilitaristischer Propaganda saß Renner bis 1918 im Gefängnis. Renner begründete die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) in Elberfeld mit. Nach seiner Arbeit als Reporter für das Volksblatt 1924 und seiner Herausgeberschaft der Arbeiterstimme 1925 wurde er im Jahr 1929 in der das Zentralkomitee der KPD gewählt und wurde Politischer Sekretär für Sachsen. Zugleich war er bereits ab 1921 Abgeordneter, später auch Fraktionsvorsitzender der KPD im Sächsischen Landtag. In Leipzig gab er 1932 die Sächsische Arbeiter-Zeitung heraus.

Renner nahm am 7. Februar 1933 an der illegalen Tagung des Zentralkomitees der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil.[1] Am 11. April 1933 wurde Renner inhaftiert und später zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, die er im Zuchthaus Waldheim verbüßte. Nach seiner Internierung 1936 im Konzentrationslager Sachsenburg und seiner Überführung 1937 nach Buchenwald kam er 1940 unter ungeklärten Umständen ums Leben.[2] Sein Grab befindet sich auf dem Heidefriedhof in Dresden.

Würdigung [Bearbeiten]

Zwischen 1984 und 1991 hieß die Flügelwegbrücke in Dresden Rudolf-Renner-Brücke.[3] Der heutige Conertplatz im Dresdner Stadtteil Löbtau hieß zwischen 1945 und 1993 Rudolf-Renner-Platz. Noch heute befindet sich eine Büste von Renner auf dem Platz.[4] Die in den Dresdner Stadtteilen Löbtau und Cotta gelegene Rudolf-Renner-Straße ist heute nach dem Politiker benannt (Rudolf Renner lebte bis zu seiner Inhaftierung in diesen Stadtteil in der Hühndorfer Str. 1). Zwischen 1950 und 2000 hieß die Julius-Krause-Straße im Leipziger Stadtteil Stünz ebenfalls Rudolf-Renner-Straße[5], und auch in Pirna sowie im ostsächsischen Oderwitz gibt es Rudolf-Renner-Straßen. In der NVA führte das Mot.-Schützenregiment 9, die zur 9. Panzerdivision gehörte, ihn als Ehrennamen. Sie war mit dem damals neuen BMP-2 Schützenpanzer ausgerüstet.

Literatur [Bearbeiten]

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 609–610.

Weblinks [Bearbeiten]

Einzelnachweise [Bearbeiten]

  1. Liste der Teilnehmer
  2. http://www.klaushenseler.de/Gutenberg/Andere_Bucharbeiter/1800-1900/1800-1900.html#renner1
  3. http://www.dresden-uebigau.de/fluegelwegbruecke.html
  4. http://www.dresdner-stadtteile.de/Sudwest/Lobtau/Strassen_Lobtau/strassen_lobtau.html
  5. http://www.leipzig-lexikon.de/STRASSEN/03168.HTM

 

 

http://dresden1302.noblogs.org/post/2011/01/28/bericht-vom-gedenkstadtru...

Eine bedeutende und zentrale Rolle im kommunistischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten in Ostsachsen spielte Rudolf Renner. Über den wir nun einige Sätze erzählen wollen. Wir wollen aber auch darauf hinweisen, dass wir hier keinen Personenkult betreiben wollen und auch mit den politischen Ansichten, des Moskautreuen Renners nicht übereinstimmen. Sondern Rudolf Renner nur als ein Beispiel für den Antifaschistischen Widerstand der Kommunisten nehmen, da er hier vor Ort wirkte.
Der 1894 geborene Renner kam schon als Jugendlicher in Kontakt mit den kommunistischen Ideen und war Mitglied im Gewerkschaftsverband der deutschen Buchdrucker und der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung. Im ersten Weltkrieg wurde er als Infanterist eingezogen und beteiligte sich für den Spartakusbund an Antikriegsarbeit an der Front. Wegen seiner antimilitaristischen Agitationen wurde er verhaftet, doch durch den Kieler Matrosenaufstand entging er einem Gerichtsverfahren. Nach den Kämpfen der Novemberrevolution arbeitete er kurze Zeit im Rheinland und war Mitbegründer der Ortsgruppe der KPD Wuppertal/Elberfeld. 1920 wurde Rudolf Renner von seiner Partei nach Sachsen berufen. In Sachsen arbeitete er zunächst als Voluntär der KPD-Zeitung „Kämpfer“ aus Chemnitz. Und nach kurzer Zeit ging er nach Dresden, um in der Redaktion eines Kopfblattes des „Kämpfer“, dem „Volksblatt“ mit zu arbeiten. Rudolf Renner machte sich einen Namen als guter Schreiber und Journalist. Seit 1921 war er Landtagsabgeordneter der KPD im Sächsischen Landtag. Auch während der Zeiten, als die KPD verboten wurde, arbeite er in der Illegalität weiter. Im Jahr 1929 wurde er Mitglied im Zentralkomitee der KPD und politischer Sekretär für die neu gegründete Bezirksleitung Sachsen. Die 3 Bezirksleitungen wurden zusammengefasst, um eine bessere Gegenmacht zu den Faschisten auf zu bauen. Rudolf Renner trat als Redner in Unzähligen Veranstaltungen für den Kommunismus und für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Faschismus auf. Ab 1932 gab er in Leipzig die „Sächsische Arbeiter-Zeitung“ heraus. Zu seiner Lebzeit war er ein hartnäckiger Verfechter der Idee der Einheitsfront gegen die Nationalsozialisten. Unermüdlich versuchte er eine Solche auf die Beine zu stellen, doch leider vergebens. Zu tief waren die inneren Konflikte von KPD, Gewerkschaften und SPD. Noch im Februar des Jahres 1933 rief er im sächsischen Landtag zum gemeinsamen Kampf auf. Mit dem Erlass der „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes“ am 4. Februar 1933 wurde die Arbeit der KPD faktisch in die Illegalität getrieben. Am 7. Februar des gleichen Jahres kam es im Sportshaus Ziegenhals bei Niederlehme im Landkreis Königs-Wusterhausen zu einem geheimen Treffen mit ca. 40 Teilnehmern. Thema des Treffens war unter anderem „ die Schaffung einer antifaschistischen Aktionseinheit“. Aufgrund der Angst entdeckt zu werden wurde die Versammlung nach wenigen Stunden aufgelöst. Rudolf Renner versuchte danach in Freiberg und Chemnitz noch einmal für eine Einheitsfront zu werben. Doch auch wieder gelang es ihm nicht. Nach den Reichstagswahlen am 5. März ließen die Nationalsozialisten Haftbefehle gegen alle kommunistischen Abgeordneten. Renner ging in die Illegalität und setzte seine politische Arbeit unter falschen Namen fort. Am 13.April wurde Rudolf Renner dann verhaftet und wegen des Tragens eines falschen Namens zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Diese saß er im Gerichtsgefängnis am Münchner Platz ab. Doch auch nach drei Monaten wurde er nicht freigelassen. Er wurde noch des Hochverrates, wegen seiner Artikel, in denen er zum Kampf gegen den Faschismus aufgerufen hatte, für schuldig gesprochen. Am 26.April 1934 wurde  er zu 3  Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach den 3  Jahren Zuchthaus folgten Internierungen  in den Konzentrationslagern Sachsenburg,  Oranienburg und im Frühjahr 1938 Buchenwald. Am 30. Juli 1940  starb Rudolf Renner an den Folgen der 7 jährigen Inhaftierung und den Misshandlungen durch die Nationalsozialisten. In Dresden wurde er beigesetzt. Rudolf Renner soll einmal gesagt haben :“Nur der Mensch wird Stark, der kämpft und die Widerstände überwindet.“ In Dresden ist heute eine Straße in den Stadtteilen Löbtau und Cotta nach ihm benannt, welche an den Widerstandskämpfer und Antifaschisten erinnert.

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  • Gedenkbuch Wuppertal
    Rudolf Renner Briefmarke
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Quellenhinweis: 
  • Gedenkbuch Wuppertal
    Rudolf Renner Briefmarke
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