Alfred Benjamin

Wuppertal-Elberfeld, Deutschland
gestorben: 
1. August 1942 Schweizer Grenze

http://repositorium.uni-osnabrueck.de/bitstream/urn:nbn:de:gbv:700-20060...

Benjamin, Alfred, geboren am 8. Januar 1911 in Wuppertal-Elberfeld, lebte in Düsseldorf, Bankangestellter, jüdisches KPD-Mitglied. Wegen des Verdachts der staatsfeindlichen Gesinnung wurde er im März 1933 in Düsseldorf in Schutzhaft genommen. Bis August 1933 war Benjamin in einem Düsseldorfer Gefängnis inhaftiert, danach bis Oktober 1933 in Esterwegen. Von dort erfolgte die Verlegung in das KL Lichtenburg bei Torgau, wo er am 12. Dezember 1933 mit der Auflage auszuwandern entlassen wurde. Er emigrierte tatsächlich nach Frankreich, wo er in Paris weiterhin für die KPD aktiv blieb. Bei Kriegsbeginn wurde er interniert, 1942 gelang ihm die Flucht aus dem Internierungslager. Beim Versuch, illegal in die Schweiz einzureisen, stürzte er von einem Berg und starb.

 

75  Benjamin o.j./unveröff. gab bereits 1934 die o.g. Daten an, Genger 1991, S. 6 f. (danach soll
Benjamin bis Dezember 1934 im KL Esterwegen gewesen sein.), HStA Düsseldorf RW 58 –
57228, Röder/Strauß 1980, S. 51, Suhr 1985, S. 290 (allerdings schreibt Suhr, dass Benjamin
1934 in Esterwegen gewesen wäre), Walk 1988, S. 25 f., Kwiet/Eschwege 1986, S. 95 f.

 

 

 

Benjamin Alfred Resistance 01.08.42 Unfall bei Fluchtversuch in die Schweiz, pol Benjamin, Alfred (14)(25/1) m Journalist (25/1) °1911.01.08 (14); falsch: 1912 (25/1) W: -Elberfeld (14)(25/1) % % V: Benjamin, Georg; M: Benjamin, Helene geb. Haas (14); M: Helena (25/1) % Köln (permanent residence) (25/1); Kleve (während des 2. Weltkrieges) (25/1); W: Bahnhofstr. 016 (Elternhaus 1911) (14) % % % % Benjamin, Alfred polit , jüdisch 3.1.1911 in Elberfeld Benjamin Alfred marié à Mende le 22-02-1941 à Davidsohn Dora Dora Schaul Davidson Dora épouse Benjamin . Refus de la laisser revenir résider en Lozère. (lettre du 28 mai 1942 « police générale » signée «le Préfet » envoyée à Dora Davidson, baraque 5, camp de Brens par Gaillac)(son mari : Alfred Benjamin du 321 ème G.T.É. de Chanac). Émigrée en France en 1934, incarcérée à la « Petite Roquette » quelques semaines avant d'être transférée à Rieucros le 18 octobre 1939. Elle animait au camp des cours de Français, d'arithmétique, dessin et bricolage. Plus connue sous le nom de Dora Schaul. http://www.rieucros.org/femmescamp/femmes_camp.php Paula Kopp  et Maria Kilslerer  : témoins du mariage de Dora Schaul et d'Alfred Benjamin. (21.09.1913 - 08.08.1999) Dora Schaul Dora Davidsohn arbeitet nach der Handelsschule in einem Büro. 1933 emigriert sie nach Amsterdam, wo sie über ihren späteren Ehemann Alfred Benjamin zur kommunistischen Partei stößt. Sie folgt ihm im Herbst 1934 in das französische Exil. Zu Kriegsbeginn lebt Dora Davidsohn ohne gültige Papiere in Paris und wird bei dem Versuch, sich bei den französischen Behörden zu melden, im Gefängnis La Petite Roquette inhaftiert. Anschließend kommt sie im Oktober 1939 in das Internierungslager Rieucros, später in das Lager Brens. Während der Internierung heiratet sie Alfred Benjamin. Als ihr im Juli 1942 die Flucht aus Brens gelingt, kann sie in Lyon Verbindung zur kommunistischen Partei aufnehmen und schließt sich der Résistance an. Alfred Benjamin flieht im August 1942 aus dem Arbeitslager Chanac und verunglückt tödlich bei dem Versuch, in die Schweiz zu entkommen. Mechtild Gilzmer: Fraueninternierungslager in Südfrankreich. Rieucros und Brens 1939 – 1944. Berlin 1994, S. 211. Résistance. Erinnerungen deutscher Antifaschisten. Hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Zusammengestellt und bearbeitet von Dora Schaul. Berlin (Ost)1973 Verein Aktives Museum (Hrsg): 1945: Jetzt wohin? Exil und Rückkehr. Katalog zur Ausstellung. Berlin 1995, S. 130 f. Ehrung am Dammweg 73 Man nannte sie ehrfurchtsvoll »La grande Dame de la Résistance allemande«: Gedenktafel für die Antifaschistin Dora Schaul enthüllt Von Denis Ruh Neben der Gedenktafel (r.) informiert eine von Dora Schauls Sohn Peter gestaltete Tafel über wichtige Lebensstationen Foto: Juliane Haseloff Den respekt- und zugleich liebevollen Beinamen »Große Dame des deutschen Widerstands« gaben ihr ihre französischen Mitkämpfer und Genossen: Dora Schaul. Wer war diese bemerkenswerte Frau? Auskunft darüber gab Magister Sterenn Le Berre, 26 Jahre jung, Deutsch-Lehrerin in Paris, die während ihres Studiums umfangreich über Dora Schaul forschte und publizierte, in ihrer Rede zur Enthüllung einer Gedenktafel für die Antifaschistin am vergangenen Samstag. Anlaß der Ehrung war der zehnte Todestag der Antifaschistin, Ort des Geschehens ihr letzter Wohnsitz im Treptower Dammweg 73, Ausgangspunkt eine Initiative von bürgerschaftlich engagierten Einzelpersonen und Organisationen, die von der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Treptow/Köpenick aufgegriffen und von der Linkspartei unterstützt worden ist. Dora Schaul, geboren 1913 als Tochter eines jüdischen Kaufmanns, muß wegen ihrer Herkunft – damals unter dem Namen Dora Davidsohn – 1933 ihre Geburtsstadt Berlin verlassen. Zunächst geht sie nach Holland. Dort bleibt sie bis Herbst 1934 zusammen mit anderen politischen Emigranten. Ihre Flucht geht weiter nach Frankreich, nach Paris. Dort trifft sie Alfred Benjamin (»Ben«) wieder, der für mehrere Jahre ihr Lebensgefährte werden sollte. Mit ihm hat sie die ersten politischen Kontakte, vor allem zur Kommunistischen Partei, der sie sich weiter annähert und deren Mitglied sie schon bald wird. Dora engagiert sich in zahlreichen antifaschistischen Aktionen. Zugleich verdient sie sich mit kleinen Jobs ihren Lebensunterhalt: Sekretärin, Putzfrau oder Kindermädchen. Während dieser Jahre leben Dora und Ben im Untergrund – sie sind polizeilich nicht gemeldet. Sie haben auch nicht den Status politischer Flüchtlinge. Ende 1938 verschärft sich die Situation. Die französische Regierung erläßt Verordnungen, die die Internierung ausländischer Bürger zur Folge haben. 1939 wird sie zusammen mit anderen deutschen Frauen verhaftet. Sie werden als »Angehörige einer feindlichen Macht« und »unerwünschte Ausländerinnen« angesehen. Es gehört zu den Absurditäten der damaligen Zeit, daß einerseits Frankreich und England Deutschland den Krieg erklären und andererseits deutsche Antifaschisten ins Gefängnis gesteckt werden. Über mehrere Stationen landet sie gemeinsam mit vielen Leidensgefährtinnen schließlich im Internierungslager Brens, südlich von Toulouse. Sie beginnt sofort, antifaschistische Arbeit zu leisten. Zunächst dadurch, daß sie ihren Mitgefangenen Mut gibt, im Rahmen der Internierung ein gewisses kulturelles Leben, den Zusammenhalt zu organisieren und vor allem die menschliche Würde zu bewahren. Wo möglich, wird auch eine regelmäßige Information über die Lage außerhalb des Lagers bewerkstelligt – nicht leicht, denn ihre Mithäftlinge kommen aus mehr als einem Dutzend Länder Europas, vorwiegend aber aus Deutschland und aus dem republikanischen Spanien. Kälte und Hunger bestimmen den Alltag. Dora beschäftigt sich auch künstlerisch: Es sind einige ihrer überaus anrührenden Zeichnungen und Grafiken aus der Zeit im Internierungslager erhalten. Die Frauen, die der kommunistischen Widerstandorganisation angehören, organisieren sich, um die Lage der Inhaftierten zu verbessern. In jeder Baracke schaffen sie sogenannte Familien. Dies sind jeweils bis zu zehn Frauen, die sich ihre Pakete – sofern sie welche erhalten – teilen. Zudem werden Sprachkurse organisiert. Dora unterrichtet Französisch und lernt selbst Englisch und Spanisch. Während ihr Mann Alfred Benjamin bei einem Fluchtversuch aus dem Internierungslager durch einen Unfall in den Alpen ums Leben kommt, gelingt es Dora. am 14. Juli 1942 – dem Jahrestag der französischen Revolution – aus dem Lager zu fliehen. Sie nutzt die Unaufmerksamkeit der Wachmannschaften, die den Nationalfeiertag begehen, um durch den Stacheldraht zu entkommen. Damit rettet sie ihr Leben, denn nur einen Monat später werden die übrigen Häftlinge deportiert – Doras Name wäre der zweite auf der Liste gewesen ... Vier Wochen später ist Dora in Lyon. Zunächst hat sie keinen Kontakt zu ihren Genossen. Sie unternimmt die ersten Aktionen auf eigene Faust. Mit Emil Miltenberger, einem anderen deutschen Antifaschisten, verteilt sie Flugblätter. Bald darauf bekommt sie falsche Papiere. Sie heißt zunächst Renée Gilbert, später Renée Fabre. U.a. bekommt sie eine Anstellung in einer deutschen Soldatenunterkunft. Hier erfährt sie wichtige Informationen, die sie an die Résistance weiterleiten kann. Dann erhält sie eine Arbeit bei der Post. Von dieser Stelle kann sie hochwichtige Informationen weitergeben, z. B. über Truppenbewegungen der deutschen Wehrmacht und ebenso über die leitenden Angehörigen der Gestapo in Lyon, vor allem deren Chef Klaus Barbie. Im Prozeß gegen diesen Kriegsverbrecher wird sie Jahrzehnte später mit wichtigen Zeugenaussagen zu dessen Verurteilung beitragen. Nach der Befreiung vom Faschismus kehrt Dora nach Berlin zurück. Sie heiratet den früheren Rechtsanwalt Hans Schaul, antifaschistischer Widerstandkämpfer wie sie. Dora arbeitet einige Jahre im Parteiapparat der SED, später im Institut für Marxismus-Leninismus als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Sie tritt auf vielen Veranstaltungen, vor allem in Schulen, auf, um über ihre Erfahrungen und die Lehren aus dem antifaschistischen Kampf zu berichten. Solange es ihre Gesundheit erlaubt, hält sie engen Kontakt zu ihren französischen Kampfgefährten aus der Résistance. Ihr Wirken wird 2006 mit der Benennung einer Straße am ehemaligen Internierungslager Brens in »Route Dora Schaul« gewürdigt.

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