August Friedrich Viebahn

Wuppertal-Barmen,
gestorben: 
22. März 1943 KZ Neuengamme
Opfergruppe: 
Beruf: 
Riemendreher

August Friedrich Viebahn, genannt Fritz, wurde am 2. Oktober 1903 in Wuppertal-Barmen geboren.

von Rainer Hoffschildt

Dort wohnte er auch noch 1940 in der Straße Oberdörnen 83a, wo auch sein Vater wohnte. Er arbeitete als Riemendreher, war bereits geschieden und hatte zahlreiche Vorstrafen. Am 26. März 1940 wurde er vom Landgericht Wuppertal erneut verurteilt, diesmal wegen „Vornahme unzüchtiger Handlungen“ zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Er wurde als „Kriegstäter“ eingestuft, deren Strafverbüßung zur Abschreckung erst nach Kriegsende beginnen sollte, auch wenn sie bis dahin schon jahrelang in Haft gewesen waren. Außerdem verhängte das Gericht nun die vom NS-Staat eingeführte „Sicherungsverwahrung“ (SV). Dies bedeutete unbegrenzte Haft nach der Strafverbüßung. 1941 befand er sich im Strafgefangenenlager Aschendorfermoor im Emsland und wurde am 1. September 1941 von dort in das Lager Börgermoor transportiert. Reichsjustizministers Otto Georg Thierack vereinbarte mit SS-Chef Heinrich Himmler, dass Sicherungsverwahrte und zu langen Haftstrafen Verurteilte „durch einen Einsatz dort, wo sie zugrunde gingen, vernichtet werden.“ Ende 1942 und Anfang 1943 wurde die Masse der Sicherungsverwahrten vom Justizvollzug der Polizei übergeben und in ein KZ transportiert. Genauso traf es auch Fritz Viebahn, der am 6. Januar 1943 in das KZ Neuengamme transportiert wurde und als Rosa-Winkel-Häftling die Nr. 14.088 erhielt. Die SV-Häftlinge wurden dort besonders schlecht behandelt. Bereits nach gut vier Monaten starb August Friedrich Viebahn am 22. Mai 1943 im Hauptlager Neuengamme mit 39 Jahren. 

 

§ 175

Quellenhinweis: 

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