Georg Maus

Bottendorf, Deutschland
gestorben: 
15. Februar 1945 Hochstadt bei Lichtenfels
Opfergruppe: 

Ökumenischer Namenkalender Georg Maus http://www.glaubenszeugen.de/kalender/m/kalm073.htm Georg Maus wurde am 5.6.1888 geboren. Nach dem Theologiestudium wurde er Lehrer. Nach vielen Stationen fand er in Wuppertal eine Heimat. Er war Mitglied der Bekennenden Kirche und setzte sich engagiert unter den Lehrern und Schülern für ein lebendiges Christentum ein. Die schweren Luftangriffe bezeichnete Maus als Gericht Gottes, im Unterricht rief er zur Feindesliebe auf. Im Mai 1944 wurde er deswegen verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Auf dem Transport von Berlin nach Dachau verhungerte er am 14.2.1945 und wurde am 16.2.1945 aus dem Zug geworfen. Kirchenlexikon http://www.kirchenlexikon.de/m/maus_g.shtml Band XXVIII (2007) Spalten 1060-1066 Autor: Frank Rudolph MAUS, Georg, Religionslehrer, Mitglied der Bekennenden Kirche, Märtyrer, * 5. Juni 1888 in Bottendorf, † 15. Februar 1945 in Hochstadt bei Lichtenfels. - Georg Maus wurde im nordhessischen Bottendorf (Grafschaft Schaumburg) geboren und war der Sohn eines Pfarrers. Er war der Älteste von fünf Geschwistern. Maus wurde am 6. April 1902 konfirmiert und machte 1907 das Abitur in Rinteln. Von 1907 bis 1913 studierte er Evangelische Theologie, Deutsch und Geschichte in Marburg (1907-1909), Bethel (1909-1910), Göttingen (1910-1911) und Kiel (1912-1913). Zunächst studierte er mit dem Ziel der Kirchlichen Prüfung, da er zweimal das Erste Theologische Examen nicht bestand, studierte er dann auf Lehramt. 1913 begann er den Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger bei der 1. Matrosen-Artillerie-Abteilung in Friedrichsort an der Kieler Förde. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil, u.a. an der Flandernschlacht und in der Schlacht um den Kemmel. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und am 9. Februar 1920 das Eiserne Kreuz I. Klasse. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte Maus 1919 sein Studium in Kiel fort und machte am 9. und 10. Dezember 1920 die Abschlußprüfung für das Lehramt an Höheren Schulen. Am 10. Januar 1921 begann er den Vorbereitungsdienst am Gymnasium Philippinum in Marburg. Am 3. August 1921 heiratete er Elisabeth Nies. Das Ehepaar hatte drei Kinder, die 1922, 1926 und 1928 geboren wurden. - Vom 1. Januar 1922 bis Ostern 1925 war Maus in Braunfels Leiter und Privatlehrer an der Privaten Lateinschule, der späteren Familienschule. Die Leitung der Schule hatte er von seiner Frau Elisabeth übernommen. Er soll auch in der Grundschule in Braunfels nebenbei Vertretungsunterricht erteilt haben. Die Lateinschule hatte ihren Unterrichtsraum in der sogenannten Neuen Schule in Braunfels. Er wohnte bei Oberst Ohloff in der Kirchenhohl. - Von 1925 bis zur ersten Festanstellung 1936 als Lehrer war er an zwölf verschiedenen Schulen tätig. Während der häufigen Arbeitsstellenwechsel zog die Familie nicht immer mit. Eine Station in dieser Zeit war Wetzlar, wo er als Studienassessor an der Stein-Aufbauschule, am Lyzeum und am Gymnasium von Ostern 1925 bis zum 1. Oktober 1927 und von 1929 bis 1931 die Fächer Religion, Geschichte und Erdkunde unterrichtete. Es ist unklar, ob er in dieser Zeit in Wetzlar oder in Braunfels wohnte. In der Kirchengeschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar konnte er bisher nicht nachgewiesen werden. Von 1927 bis 1928 unterrichtete er in Betzdorf und von 1928 bis 1929 in Köln-Mühlheim. 1931 war er Düsseldorf-Benrath angestellt, wohin die Familie umzog. Maus bezog Wartegeld und unterrichtete kurz in Koblenz. Die Gründe für die häufigen Wechsel sind nicht immer deutlich. Maus wird als für seine Zeit pädagogisch zu modern, als unbequem, originell, unangepaßt, aber auch als bescheiden, leise, liebenswert und kunstsinnig beschrieben. Es hat Konflikte mit Schülern und Eltern gegeben. Für die Wechsel von Düsseldorf nach Neuß (1935) und dann nach Wuppertal (1936) waren vielleicht auch politische Äußerungen und seine Ablehnung des Nationalsozialismus ein Grund. - In den Jahren 1933 bis 1935 war er Lehrer in Düsseldorf. 1933 trat er in den Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) ein, war aber entsetzt, als der Direktor seiner Schule in einer Konferenz die neuen, im NS-Staat zu behandelnden Richtlinien für die Schulen bekannt gab. Am 13. Juli 1934 wurde ihm zur Erinnerung an den Ersten Weltkrieg das von Reichspräsident Generalfeldmarschall Hindenburg gestiftete Ehrenkreuz für Frontkämpfer im Namen Hitlers verliehen. Maus gehörte zur Bekennenden Kirche, die sich seit September 1933 entwickelte und seit der Sportpalastkundgebung der Deutschen Christen am 13. November 1933 einen Aufschwung nahm. Maus stand dem Nationalsozialismus von Anfang an ablehnend gegenüber, erwar "von Anfang an" in der Bekennenden Kirche tätig (zitiert nach Forck, 108). Er stieß zu dem Kreis bekenntnistreuer Gemeindeglieder und Presbyter seines Kollegen und Freundes Hellmut Lauffs. Spätestens seit 1934 gehörte Maus zum Bekenntniskreis in Düsseldorf-Benrath, er unterschrieb die Grüne Karte, das Zeichen der Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche, unmittelbar nachdem sie in Benrath 1934 ausgegeben wurde. Er nahm an den Versammlungen der Bekenntnisgemeinde teil. In seinem Haus in Benrath fand die erste Sitzung des Bruderrats statt, dem er angehörte. Der lutherisch geprägte Maus schätzte Karl Barth. Bereits in seiner Düsseldorfer Zeit hatte er Kontakte nach Wuppertal, dem Zentrum der Bekennenden Kirche im Rheinland. Maus, der selber als Student bereits gepredigt hatte, diskutierte mit anderen die Predigten bekenntnistreuer Wuppertaler Pfarrer. Von 1935 bis 1936 unterrichtete er in Neuß. - Von 1936 bis 1943 lebte und arbeitete er in Wuppertal. Er erhielt 1936 im Alter von 48 Jahren in Wuppertal-Elberfeld seine erste feste Anstellung als Lehrer und Studienrat an der Hindenburg-Oberschule an der Bayreuther Straße und an der Ernst-Moritz-Arndt-Schule an der Siegesstraße in Wuppertal-Barmen. Die Behörden scheinen zu diesem Zeitpunkt keinen Hinweis auf seine Mitarbeit bei der BK gehabt zu haben. Die Familie wohnte in der Südstadt von Elberfeld, in einem Mietshaus, der Villa Liliental. Nach dem Umzug engagierte sich Maus weiter für die Bekennende Kirche. Er hat öfters sein Eisernes Kreuz I. Klasse als Anstecknadel am Revers getragen und mit der Trompete im Unterricht Choräle begleitet. Am 12. März 1937 starb seine Frau Elisabeth an einer Lungenentzündung, am 2. Januar 1938 heirate er deren Schwester Waltraud Nies. Er heiratete seine zweite Frau in der Notgemeinde Lutherisch Elberfeld. Maus hatte Kontakte zur Familie Niemöller, möglicherweise auch zu Martin Niemöller. Heinrich Niemöller war in Wuppertal-Arrenberg bis 1941 Pfarrer. Er hielt 1937 die Trauerfeier für die verstorbene Elisabeth Maus. Martin Niemöller, der Pfarrer in Berlin war und am 21. September 1933 zum Pfarrernotbund aufrief, war gelegentlich in Wuppertal, u.a. bei der Barmer Synode im Mai 1934 in der Gemarker Kirche. Martin Niemöller wurde am 1. Juli 1937 verhaftet und "persönlicher Gefangener des Führers". Die Einstellung von Maus zu den Juden scheint ambivalent gewesen zu sein, eine Vernichtung der Juden lehnte er ab. Nach der Reichspogromnacht sagte er: "Aber am 9. November 1938, in der Reichskristallnacht, als Juden um ihr Hab und Gut gebracht wurden, da waren Räuber unterwegs" (zitiert nach Loscher/Hahn, 21). Diese Äußerung hatte für ihn keine Folgen. Er warnte im kleinen Kreis Schüler vor den Werbekommandos der Waffen-SS. Maus hatte Kontakte zum Widerstand und wußte über diese Kontakte im Juli 1939 vom bevorstehenden Angriffskrieg Hitlers. Als der Religionsunterricht 1940 in den Oberstufenklassen abgeschafft wurde, bot er Ersatzunterricht, privaten Religionsunterricht bei sich zu Hause an. Nach Kriegsbeginn 1939 trat Maus wegen der immer deutlicher hervortretenden Einstellung des NSLB gegen das Christentum und die christliche Erziehung aus dem Bund wieder aus. 1943 wurde seine Schule in Wuppertal zerstört und er ausgebombt. Im Juni 1943 wurde zum ersten Mal die Gestapo auf ihn aufmerksam. Nach schweren Luftangriffen der Engländer mit Phosphorbomben auf Elberfeld sagte Maus in einer Gaststätte in der Ronsdorfer Straße: "Diese Feuersbrunst ist das rechte Zeichen für das Dritte Reich. Aus den höllischen Flammen ist es gekommen und in Flammen wird es untergehen. Dies schreckliche Feuer ist Gottes Gericht über unsere angeblich so fromme Stadt, dafür, daß auch wir als Christen zu all dem Frevel viel zu viel geschwiegen haben. Dies alles können wir den Herren verdanken! Das können wir Hitler verdanken! So etwas muß man als Weltkriegsoffizier mitmachen und sich bieten lassen!" (zitiert nach Loscher/Hahn, 31f, 47). Maus wurde von einem der Umstehenden, einem Agenten der Gestapo, niedergeschlagen, wobei Maus eine Fingerkuppe abgerissen wurde. Maus flüchtete in den Wald. Da parteifeindliche Äußerungen innerhalb von 48 Stunden nach Luftangriffen zwar notiert, aber nicht weiter verfolgt wurden, hatte diese Äußerung für Maus zunächst keine Folgen, wurde aber im seinem Prozeß 1944 mehrfach erwähnt. - Maus wurde am 1. Oktober 1943 nach Idar-Oberstein versetzt. Dort gehörte die Erteilung von Religionsunterricht zu seinen Aufgaben, die Erteilung von Religionsunterricht war im Reich nicht einheitlich geregelt. Im Gegensatz zu Elberfeld war Idar-Oberstein stark nationalsozialistisch geprägt, Aktivitäten der Bekennenden Kirche gab es dort kaum. Die begüterte jüdische Bürgerschaft wurde grausam verfolgt und beraubt. Maus wurde von Freunden gewarnt, vorsichtiger zu sein, Maus wollte Jesus Christus aber nicht verleugnen. Er sagte öfters: "Petrus hat den Herrn nicht vor dem Hohen Rat, wohl aber vor einer armseligen Magd verraten. Unsere Gefahr als Schulmeister besteht darin, ihn vor Schulkindern zu verleugnen. Ich stehe in der Verantwortung für die Seelen meiner Schüler, und so bin ich fest davon überzeugt, daß - wie es in der Heiligen Schrift steht - der Mühlstein an den Hals derer gehört, die Kindern ein Ärgernis im Glauben geben" (zitiert nach Loscher/Hahn, 33). Möglicherweise hat Maus auch im Geschichtsunterricht gesagt, daß Hitler nicht zu den großen Feldherren gehört. Während des Prozesses wurden ihm noch weitere kritische Aussagen zur Last gelegt. Im Januar 1944 (das Datum ist nicht völlig sicher) wurde er im Religionsunterricht von einer Schülerin - ob es die dreizehnjährige Tochter des Ortsgruppenleiters war, ist unklar - gefragt, ob Jesu Gebot der Feindesliebe für uns auch heute noch gelte. Maus sagte: "Ja, Jesu Worte gelten immer und überall und unter allen Umständen". Die Schülerin fragte, ob zum Beispiel auch die Engländer zu lieben seien, die deutsche Städte bombardieren. Maus antwortete mit "Ja". Ihm wurde erwidert, Goebbels verlange, die Engländer zu hassen. Seine Antwort: "Aber Jesus Christus hat das gesagt, und ich kann davon nichts zurücknehmen. Auch Dr. Goebbels kann Jesu Gebot nicht aufheben" (zitiert nach Loscher/Hahn, 33f). Die Schülerinnen, die alle bei den nationalsozialistischen Jungmädels waren, waren entsetzt, es entstand ein Tumult, Maus ging hinaus. Die Stunde wurde nicht durch Bombenalarm unterbrochen, wie es gelegentlich heißt. Maus wurde daraufhin vom Direktor befragt. Bei einem zweiten Streitgespräch über Jesu Gebot der Feindesliebe in der Klasse am 2. Mai 1944 bekräftigte Maus noch einmal seinen Standpunkt. - Maus wurde am 16. Mai 1944 staatspolizeilich vernommen, vom Dienst suspendiert und verhaftet, er kam zunächst nach Koblenz in Haft. Bei einer Bombardierung am 6. November 1944 wurde das Gefängnis zerstört und Maus wurde dabei schwer verwundet. Er bekam eine Blutvergiftung. In der gleichen Nacht wurden die Gefangenen in den Festungsbunker nach Ehrenbreitenstein gebracht. Während der Haft meldete er sich mehrmals vergeblich zum Fronteinsatz. Im September 1944 war bereits entschieden worden, Maus den Prozeß vor dem Volksgerichtshof in Berlin zu machen. Am 21. November 1944 wurde er in das Gerichtsgefängnis nach Berlin-Plötzensee gebracht und wegen seiner Verletzungen ins Gefängnislazarett Berlin-Moabit verlegt. Der Volksgerichtshof in Berlin verurteilte ihn am 23. November 1944 zu zwei Jahren Haft wegen Wehrkraftzersetzung und Begünstigung der Kriegsfeinde. Am 7. Februar 1945 wurde er mit mehreren hundert Häftlingen in einen Transport zum KZ Dachau verladen, weil die russische Armee auf Berlin vorrückte. Zunächst wurden die Gefangenen mit einem Frachtkahn zum Elbhafen Coswig gebracht und dort in Güterwaggons umgeladen. Wegen Fliegeralarmen verzögerte sich die Fahrt. Der kranke, unterernährte, von Herzanfällen heimgesuchte, unzureichend bekleidete und auch noch an den Folgen einer Magen- oder Darmoperation aus dem Jahr 1942 leidende Maus starb - wohl auf der Höhe von Plauen - an Erschöpfung im Alter von 56 Jahren in einem Güterwaggon in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945. Er wurde als Hungerleiche in Hochstadt bei Lichtenfels am Main in Oberfranken ausgeladen und in den Schnee gelegt. Einem Mithäftling wurde verboten, ein Vaterunser zu sprechen. Sein Leichnam lag etwa fünf Tage auf dem Bahnhofsgelände. Im Krankenhaus Hochstadt wurde sein Tod festgestellt und der Leichnam wurde dann vom Küster begraben. Der katholische Pfarrer hatte sich geweigert, den Leichnam zu begraben, der evangelische Pfarrer wurde nicht verständigt. - Die Evangelische Kirche im Rheinland würdigte ihm bei der 1. Rheinischen Landessynode 1946, indem sie einer Stiftung den Namen gab "Paul-Schneider-Georg-Maus-Stiftung". Am 6. Juli 1960 wurden seine Überreste zur KZ-Ehrengedenkstätte in Flossenbürg gebracht. Er liegt im Grab Nr. 4950, Feld L, Reihe 1b. Im Evangelischen Kalender wird seiner am 15. Februar gedacht. Im Amtsblatt der EKD vom 15. Januar 1948 werden die Märtyrer aus der Zeit des Kirchenkampfes genannt, Maus wird mit aufgezählt. - Maus wurde wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus, wegen seiner Wahrhaftigkeit und Ernsthaftigkeit zu einem Blutzeugen. Er gehörte zur Bekennenden Kirche. Er setzte sich während des Nationalsozialismus für den evangelischen Religionsunterricht ein und sorgte sich um den Glauben der Schülerinnen und Schüler. Er war national, konservativ und staatsloyal, aber als bibelgläubiger Christ wollte er Gott allein dienen. Als solcher stellte er das Wort Gottes über die Ideologie des Nationalsozialismus und die Theologie der Deutschen Christen. Dies alles muß auf dem Hintergrund seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg, seiner häufigen Arbeitsstellenwechsel, seiner vielen Umzüge und der dadurch bedingten schwierigen familiären Situationen betrachtet werden. Lit.: Forck, Bernhard Heinrich: und folget ihrem Beispiel nach. Gedenkbuch für die Blutzeugen der Bekennenden Kirche. Im Auftrag des Bruderrates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Stuttgart, 1949, 107-111; - Das Wetzlarer Gymnasium 1799-1949. Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Anstalt. Wetzlar, 1953; - Leber, Annedore (Hrsg.): Das Gewissen entscheidet. Bereiche des deutschen Widerstandes von 1933-1945 in Lebensbildern. 3. Aufl. Berlin/Frankfurt, 1958; - Erb, Jörg: Die Wolke der Zeugen. Lesebuch zu einem evangelischen Namenskalender. Dritter Band. Kassel, 1958; - Hohlwein, Hans: Art.: Märtyrer III. In der neueren Kirchengeschichte. In: RGG3 4 (1960), 589-592; - Kratz, Ernst: Lehrer, die Düsseldorf nie vergißt. In: Düsseldorfer Nachrichten, 2.8.1962; - Stolz, Ilse: Er war unser Religionslehrer. In: Idar-Obersteiner Nachrichten, 6. April 1969; - Mülhaupt, Erwin: Rheinische Kirchengeschichte. Von den Anfängen bis 1945. Düsseldorf, 1970; - Loscher, Klaus/Hahn, Udo: "Auch Dr. Goebbels kann Jesu Gebot nicht aufhalten." In: Der Weg, Düsseldorf, Nr. 13, 27.3.1983; - Stephan, Hans-Ulrich: Georg Maus, ein Lehrer auch unserer Schule. In: Festschrift des Gymnasiums Siegesstraße. Wuppertal, 1983; - Schnöring, Kurt: Georg Maus. In: Wuppertaler Biographien 14. Folge. Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals. Wuppertal, 1984, 50-53; - Schnöring, Kurt: Martin Niemöller. In: Wuppertaler Biographien 14. Folge. Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals. Wuppertal, 1984. 54-58; - Oehme, Werner: Märtyrer der evangelischen Christenheit 1933-1945. 3. Aufl. Berlin, 1985; - Loscher, Klaus/Hahn, Udo: "Ich habe nicht verleugnet". Georg Maus: Leben und Wirken eines Religionslehrers im Dritten Reich. 2. Aufl. Wuppertal, 1988; - Schellenberg, Karl-Heinz: Braunfelser Chronik. Braunfels, 1990; - Flender, Herbert: Die Beziehungen des Freiherrn vom Stein zu Wetzlar. In: Ders.: Vom historischen Erbe der Stadt Wetzlar. Reden und Aufsätze aus den Jahren 1951-1985. Schriften zur Stadtgeschichte, Sonderheft. 2. Aufl. Wetzlar, 1993, 297-314; - Hermle, Siegfried: Bekennende Kirche und Religionsunterricht. In: Monatshefte für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 53 (2004), 235-264. Frank Rudolph Literaturergänzung: 2010 Klaus Loscher, "Ich habe nicht verleugnet". Zum Gedenken an G.M. (1888-1945), in: DtPfrBl 110.2010, S. 595f. Letzte Änderung: 24.11.2010 Georg Maus Georg Maus - 1888 bis 1945 http://www.relilex.de/artikel.php?id=42085 Georg Maus wurde am 5.6.1888 geboren. Nach dem Studium der Theologie wurde er Lehrer in Wuppertal und setzte sich engagiert für ein lebendiges Christentum ein. Während der Nazizeit schließt er sich der oppositionellen Bekennenden Kirche ( Bekennende Kirche) an. 1944 bezeichnet er die Bombardierung Wuppertals als göttliche Strafe und ruft im Unterricht wiederholt zur Feindesliebe auf. Schließlich wird Georg Maus wegen „Wehrkraftzersetzung“ verhaftet und nach Berlin-Moabit gebracht. Anfang 1945 soll er im Güterzug in das KZ Dachau überführt werden. Wegen Fliegeralarms (am 13. und 14. Februar bombardieren die Alliierten Dresden) verzögert sich die Fahrt und Maus verhungert. Sein Leichnam wird aus dem Zug geworfen, fünf Tage später geborgen und im KZ-Flossenbürg begraben. Dort liegt er auch heute: im Grab Nr. 4950, Feld L, Reihe 1b. Mario Reinhardt Georg Maus Gedenktag evangelisch: 15. Februar Lehrer, Märtyrer * 5. Juni 1888 in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz † 15. Februar 1945 bei Lichtenfels in Oberfranken in Bayern Georg Maus studierte Theologie, wurde Lehrer und fand schließlich in Wuppertal seine Heimat. Als Anhänger der Bekennenden Kirche machte er unter Lehrern und Schülern keinen Hehl aus seiner Überzeugung. Die schweren Luftangriffe bezeichnete er als Gericht Gottes, im Unterricht rief er zur Feindesliebe auf. Im Mai 1944 wurde er deswegen aus dem Unterricht heraus von der Gestapo verhaftet und nach Berlin-Moabit in das berüchtigte Gefängnis gebracht. Er bekam drei Jahre Haft wegen Wehrkraftzersetzung. Auf dem Transport von Berlin nach Dachau verhungerte er, sein Leichnam lag dann fünf Tage im Schnee, bis er bei der nächsten Station, im KZ Flossenbürg, begraben wurde.

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