Alfons Kaps

Neustadt, Deutschland
gestorben: 

 

24.5.1944 Datum des angeblichen Selbstmordes von Alfons Kaps.

Mit Bezug auf die Sterbeurkunde des Standesamtes Düsseldorf-Nord, Urk.-Nr. 1943/1143.

Bastian Fleermann: Ulmer Höh´. Das Gefängnis Düsseldorf-Derendorf im Nationalsozialismus, Düsseldorf 2021, S. 340.

 

http://www.gdw-berlin.de/bio/ausgabe_mit.php?id=424

 

Alfons Kaps
(03.04.1901 - 03.1944)
  Alfons Kaps
Alfons Kaps, 1901 in Neustadt (Oberschlesien) geboren, erlernt nach dem Besuch der Mittelschule in Wuppertal den Beruf des Kellners. 1923 schließt er sich der KPD an und wird nach 1933 Zellenleiter in Wuppertal-Süd. Als die Wuppertaler KPD von der Gestapo zerschlagen wird, emigriert Kaps 1934 in die Niederlande. Dort wird er als politischer Häftling anerkannt und von der „Roten Hilfe“ unterstützt. Ab 1937 arbeitet er in der KPD-Abschnittsleitung West unter Wilhelm Knöchel und reist als Instrukteur nach Düsseldorf. Seine Verbindungen werden 1940 nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Niederlande unterbrochen. Erst im Herbst 1941 gelangt Kaps erneut nach Düsseldorf. Er hat Kontakte in verschiedene Betriebe und arbeitet eng mit Wilhelm Knöchel zusammen, der von Berlin aus eine Widerstandsgruppe im Ruhrgebiet aufzubauen versucht. Kaps stellt Flugschriften her, darunter die Untergrundzeitschrift „Freiheit“, verteilt Flugblätter und kommunistische Zeitschriften. Am 12. Januar 1943 wird Alfons Kaps verhaftet und nimmt sich in der Haft nach der Anklageerhebung im März 1944 das Leben.  
Literatur
  • Andreas Herbst: Kommunistischer Widerstand. In: Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945. Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung) und Berlin 2004, S. 33 ff.
  • Beatrix Herlemann: Auf verlorenem Posten. Kommunistischer Widerstand im Zweiten Weltkrieg. Die Knöchel-Organisation. Bonn 1986
  • Detlev J.K. Peukert: Die KPD im Widerstand. Verfolgung und Untergrundarbeit an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945. Wuppertal 1980
  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Berlin 2004
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach diesen misslungenen Reorganisationsversuchen zwischen 1939 und 1941 kam es nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 zur Bildung neuer kommunistischer Widerstandsgruppen. Unter Wilhelm Knöchel wurde zwischen 1941 und 1943 erneut der Aufbau einer Inlandsleitung in Angriff genommen. Knöchel, der auch an der „Berner Konferenz“ teilnahm und dort in das ZK kooptiert wurde, agierte infolge des Hitler-Stalin-Paktes und der Auflösung aller Abschnittsleitungen als Beauftragter der KPD für die Niederlande, Belgien und die Schweiz. Im Januar 1942 reiste er illegal über das Ruhrgebiet nach Berlin und bemühte sich, eine operative Leitung der KPD aufzubauen. Knöchel hatte, wenn auch eingeschränkt, Verbindungen zum ZK in Moskau, stand aber dessen Direktiven immer kritischer und zuletzt ablehnend gegenüber. An seine Lebensgefährtin Cilly Hansmann, die für ihn Kurierdienste leistete, schrieb er: „Sitzen die in Moskau auf dem Mond?“ [44] Am 30. Januar 1943 wurde Knöchel in Berlin festgenommen. Der Gestapo war damit ein entscheidender Schlag gegen den kommunistischen Widerstand gelungen. Der Gruppe um Knöchel war es nach einem Beschluss der KPD-Führung vom Ende 1939 als einziger gelungen, aus der Emigration zurückzukehren und in Deutschland ein Widerstandszentrum, gewissermaßen eine „Reichsleitung“ unter Anleitung des ZKs in Moskau, zu organisieren [45] . Wilhelm Knöchel wurde am 12. Juni 1944 zum Tode verurteilt und am 24. Juli 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet [46] . Auch die übrigen Mitglieder der Gruppe – Seng, Kaps, Alfred Kowalke und Wilhelm Beuttel – wurden hingerichtet. Der Fall Knöchel zeigt, dass die einzigen Funktionäre, die den Widerstandsgruppen im Krieg „Weisungen“ des ZK hätten überbringen sollen, dies gar nicht konnten. Die Aussagen von Knöchel, Seng, Wiatrek und anderen vor der Gestapo wurden in der SED-Geschichtsschreibung entweder verschwiegen oder als „Verrat“ betrachtet. Dem tatsächlichen Risiko und den Umständen des Widerstandes in der Kriegszeit in Deutschland kann diese pauschale Beurteilung jedoch nicht gerecht werden.

Alfons Kaps

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Alfons Kaps (* 3. April 1901 in Neustadt i. Ob. Schles.; † 1. März 1943) war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

Alfons Kaps erlernte nach dem Besuch der Mittelschule im heutigen Wuppertal den Beruf des Kellners. 1923 wurde er Mitglied der KPD und nach der „Machtergreifung" durch die Nationalsozialisten Leiter einer illegalen Zelle in Wuppertal-Süd. 1934 emigrierte er in die Niederlande und wurde dort von der Roten Hilfe unterstützt, kehrte aber später heimlich nach Deutschland zurück. Ab 1937 arbeitete er mit der Gruppe um Wilhelm Knöchel und Willi Seng zusammen, die eine Widerstandsgruppe im Ruhrgebiet aufzubauen versuchten. Kaps stellte Flugschriften her, darunter die Untergrundzeitschrift Freiheit, verteilte Flugblätter und andere kommunistische Zeitungen.

Am 12. Januar 1943 wurde Alfons Kaps in Düsseldorf nach einer Denunziation verhaftet.[1] Unter Folter verriet er Willi Seng, der am 20. Januar 1943 verhaftet wurde. Nach der Anklageerhebung nahm sich Kaps im März 1943 das Leben.

Auch die Brüder von Alfons Kaps, Alois und Paul, waren im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv und wurden ebenfalls verhaftet. Alois Kaps starb nach seiner Inhaftierung am 25. Januar 1943 unter ungeklärten Umständen.[2] Paul Kaps wurde am 5. Januar 1945 in Dortmund hingerichtet, [3]ebenso der Mann der Nichte von Alfons Kops, Ludwig Hinrichs, im September 1944.[4]

Einzelnachweise

  1. Thomas Gebauer: Das KPD-Dezernat in Düsseldorf. Hamburg 2011. S. 230f.
  2. Alois Kaps auf gedenkbuch-wuppertal.de
  3. Paul Kaps auf gedenkbuch-wuppertal.de
  4. Ludwig Hinrichs auf gedenkbuch-wuppertal.de

Weblinks

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