Werner Jacob

Wuppertal-Elberfeld, Deutschland
gestorben: 
8. Mai 1945 Minsk
Opfergruppe: 

* 27.03.1924 in Elberfeld

 

Jacob, Werner

* 27. März 1924 in Barmen-Elberfeld (Wuppertal)
wohnhaft in Wuppertal

Deportation:
ab Düsseldorf
10. November 1941, Minsk, Ghetto

 

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge erinnert in diesem Herbst mit Vorträgen und einer Namenslesung an die ersten Deportationen von Juden aus Wuppertal vor genau 70 Jahren

Vor genau 70 Jahren, im Oktober und November 1941, wurden die ersten Juden aus dem damaligen Gestapoleitstellenbereich Düsseldorf in Ghettos im besetzten Osteuropa deportiert. Unter ihnen befanden sich auch 450 Männer, Frauen und Kinder aus Wuppertal und seinen Nachbarstädten. Im Landtag von NRW wird aus diesem Anlass ist am 2. November eine umfangreiche Ausstellung eröffnet worden, die u.a. von den Schicksalen dieser Menschen erzählt. Die Begegnungsstätte Alte Synagoge hat an der Vorbereitung dieser Ausstellung mitgewirkt. In Wuppertal erinnert sie mit Vorträgen und Lesungen an dieses monströse Verbrechen, das in der Praxis arbeitsteilig und als bürokratischer Prozess organisiert und abgewickelt worden ist.

Nur zwei Wochen nach dem ersten Transport in das Ghetto “Litzmannstadt” (Lodz) verließ am 9. November 1941 ein zweiter Deportationszug den Bahnhof Wuppertal-Steinbeck. Sein Ziel: Minsk in Weißrussland. Zu den 266 jüdischen Männern, Frauen und Kindern gehörten auch die 17jährigen Zwillinge Hans und Werner Jacob aus Elberfeld. Mit ihren Eltern waren sie zuvor aus ihrer Wohnung in der Schlieperstraße herausgedrängt und in das so genannte “Judenhaus” in der Von-der-Tann-Straße zwangseingewiesen worden. Vor ihrer Deportation musste die Familie wie die anderen Deportierten ihre zurückgelassene Habe Stück für Stück auf einer “Vermögenserklärung” aufführen und diese mit dem Wohnungsschlüssel den Wuppertaler Gestapobeamten aushändigen. Im städtischen Melderegister trug man die Deportierten mit dem Vermerk “Unbekannt verzogen” ein. Da ihnen beim Verlassen des Reichsgebiets “per Gesetz” die Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, verfiel ihr zurückgelassenes Hab und Gut dem NS-Staat.

Unmittelbar vor dem Eintreffen der Deportationszüge in dem nur zwei Quadratkilometer großen Ghetto in Minsk ermordete die SS bei einer “Aktion” etwa 12.000 Juden, um Platz für die neu ins Ghetto kommenden Menschen zu schaffen. Von den insgesamt ca. 7000 im Herbst 1941 nach Minsk verschleppten Juden haben nur fünf überlebt. Aus Wuppertal war keiner darunter.

 

 

 

Jacob, Werner (4)(11)(21)(16/1b); Jakob (10)(16/12b)(16/13) m % °1924.03.27 (4)(10)(16/11)(16/1b) W: -Elberfeld (4)(21)(16/1b) verschollen (10)(16/11)(21); 1945.05.08 für tot erklärt (16/1b) Minsk / Weißrußland (10)(21)(16/1b) V: Jacob, Albert J. (°1876.11.07 Dinslaken); M: Jacob, Adele geb. Mayer (°1891.12.17 Espel) (16/11)(16/1b) % W: Hofaue 006 (16/12b)(16/1b); W: Von-der-Tann-Str. 001 (Judenhaus) (4)(16/1b) 1938 nach weiterer Verschlechterung der politischen Lage Rückkehr aus Italien zu den Eltern mit der Hoffnung, mit ihnen auswandern zu können; nach Kriegsausbruch 1939 zwangsdienstverpflichtet, daher konnte er seine Schlosserlehre nicht beenden (16/1b)(16/11) [-Zwangsarbeit-] % %

Minsk / Weißrußland: 1941.11.11 (4);  1941.11.09 ab Wuppertal nach D'dorf, von dort 1941.11.10 weiter (lt.U.Schrader  mit Verweis auf Lit.: Gottwaldt u. Schulle, S.91ff, Berschel, S.363)(21); 1941.11.10, mit den Eltern u. seinem Zwillingsbruder Hans (11)(16/11)(16/1b)

 

 

 

 

 

 

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