Alexander Ascheuer

Wuppertal-Elberfeld, Deutschland
gestorben: 
9. Mai 1933 Wuppertal
Opfergruppe: 
Beruf: 
Gewerkschaftssekretär

Q. Mintert, S.119.

Selbstmord

 

Sozialdemokrat, Reichbanner, Gewerkschftssekretär

Um der Verhaftung und der Folter zu entgehen, erschoss sich am 4. Mai 1933 der Sekretär im Gesamtverband Alex Ascheuer.1 Nach Auskunft seiner Frau Johanna Ascheuer wurde er nach dem 30. Januar 1933 Tag und Nacht verfolgt. Mehrmals waren SA- und SS-Leute in seiner Wohnung, um Ascheuer zu holen. Sämtliche Fensterscheiben der Wohnung wurden eingeworfen. „Durch die andauernden tätlichen Beleidigungen der SA-Leute und durch die Verleumdungen und Beleidigungen der Nazi- Nachbarschaft (...) war es meinem Mann unmöglich seine Wohnung wieder aufzusuchen. Am 5. Mai 1933 morgens 4 Uhr bekam ich von der Polizei Bescheid, das mein Mann im Eisenbahnzuge von Düsseldorf nach Wuppertal mit Kopfschuss aufgefunden wurde.“2 Bei der Besetzung des Gewerkschaftshauses am 2. Mai 1933, so recherchierte der Wiedergutmachungsausschuss nach dem Krieg, wurde „dem Verstorbenen angedroht, dass er persönlich für alles haftbar gemacht werden sollte, was nach Auffassung der DAF nicht als ordnungsgemäß angesehen würde. In diesen Tagen schrieb er einen Brief an einen Kollegen, in welchen er diesen Druck und seine Verzweiflung über die angedrohten Maßnahmen schilderte. Am 5.5.1933 wurde er in einem Eisenbahnzug mit einem Kopfschuss aufgefunden. Und ist am 9.5.1933 im Städt.- Barmen verstorben. Es wird Freitod angenommen.“3

1 Vgl. Alexander Ascheuer, StAW AfW, W-10954.

2 Ebd.

3 Ebd. Entscheidung des Kreissonderhilfsausschuss Wuppertal vom 1.10.1949.

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